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Frankfurt (Oder) will Standort für Zukunftszentrum sein

Frankfurt (Oder) wirft als Bewerber Brandenburgs für ein Bundesprojekt seinen Hut in den Ring. Das geplante Zentrum für Europäische Transformation und Deutsche Einheit soll in Ostdeutschland beheimatet sein. Das Stadtoberhaupt sieht beste Bedingungen, das Land auch.

Von dpa 18.06.2021, 16:13

Potsdam - Die Stadt Frankfurt (Oder) bewirbt sich als Kandidat für das Zentrum für Europäische Transformation und Deutsche Einheit. Das teilte Oberbürgermeister René Wilke am Freitag auf einer Pressekonferenz in Potsdam mit. „Frankfurt (Oder) will sich gemeinsam mit Slubice und der Europa-Universität Viadrina ganz offensiv und klar um dieses Zentrum bewerben“. Er sehe die Stadt dafür „sehr gut, teils sogar hervorragend gerüstet“. Sie sei ein idealer Ort für dieses Zentrum, weil sich dort vieles verbinde, was zentrales Anliegen des Zukunftszentrums sei, sagte Wilke.

Nach den Abschlussberichten der „Kommission 30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ 2020 und einer Arbeitsgruppe zum Zukunftszentrum zeichnet sich den Angaben der Stadt zufolge ab, dass der Bundestag am 7. Juli 2021 die Gründung eines solchen Zukunftszentrums beschließen wird. Dazu soll ein ergebnisoffener Standortwettbewerb unter ostdeutschen Städten ausgelobt werden.

Die bis jetzt bekannt gegebenen Wettbewerbsbedingungen sehen unter anderem vor, dass der Standort des Zukunftszentrums im Osten der Republik zu liegen hat und deutliche Bezüge zu den Themen Transformation und Deutsche Einheit nachweisen kann, die Anbindung an eine wissenschaftliche Einrichtung mit entsprechendem Profil sowie eine gute Erreichbarkeit auch für internationale Gäste gegeben ist und die Ansiedlung des Zukunftszentrums einen signifikanten strukturellen und wirtschaftlichen Impuls geben würde.

Außerdem soll ein angemessenes Bestandsgebäude oder eine freie Fläche baufrei übergeben werden können, so dass einer baulichen Fertigstellung des Zukunftszentrums bis 2027 nichts im Wege steht.

Frankfurt (Oder) habe viele Brüche erlebt, sagte Wilke. Allein nach der Wende erlebte sie eine Geschichte des Niedergangs durch das Wegbrechen von Industrieansiedlungen mit tausenden Arbeitsplätzen. 30 000 Menschen seien weggegangen. Mittlerweile werde die Stadt durch die Universität belebt und das Zusammenwachsen mit dem polnischen Slubice zur Doppelstadt habe zu einem Aufschwung geführt. Mariusz Olejniczak, Bürgermeister von Slubice, betonte, seine Stadt sei mit Frankfurt (Oder) eng verflochten - politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich und menschlich.

Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) sicherte Frankfurt (Oder) als Bewerber für Brandenburg die volle Unterstützung zu. „Diese Stadt hat sich neu erfunden (...), nicht nur nach dem Transformationsprozess 1989 (....), sie empfiehlt sich heute als kulturelles und wissenschaftliches Zentrum in Brandenburg und in Deutschland“. Sie liege an der Grenze zwischen Mittel- und Ost-Europa und strahle weit in die Region aus. Zudem seien Frankfurt (Oder) und die Europa-Universität immer schon stark gewesen, wenn es darum ging, die breite Öffentlichkeit mitzunehmen. Besonders beim Thema Deutsche Einheit und Europa brauche es daher einen Ort, der per Definition für grenzüberschreitende Kommunikation stehe.