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Grüne widersprechen Günther: Kostenpflicht für Corona-Tests

Von dpa 02.08.2021, 16:05
Eine Lösung wird auf eine Testkassette eines Corona-Schnelltests aufgeträufelt.
Eine Lösung wird auf eine Testkassette eines Corona-Schnelltests aufgeträufelt. Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Kiel - Im Tauziehen um die Kosten für Corona-Bürgertests stößt Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) auf Widerspruch beim Koalitionspartner Grüne. „Wir Grünen halten diese Debatte für verfrüht“, sagte die Gesundheitsexpertin Marret Bohn am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. „Aktuell ist es nicht absehbar, wie sich die Corona-Situation entwickeln wird.“ Die Ansteckungsgefahr durch die Delta-Variante sei wesentlich höher. Die Schule habe wieder begonnen und viele seien gerade aus dem Urlaub zurückgekehrt, sagte die Landtagsabgeordnete und Ärztin. „Wir müssen erst einschätzen können, welche Auswirkungen diese veränderte Situation hat, bevor wir final entscheiden können, ob die Tests zukünftig kostenfrei bleiben.“

Günther hatte den Bund aufgefordert, Corona-Tests so schnell wie möglich kostenpflichtig zu machen. „Die Bundesregierung sollte schon in der kommenden Woche ein konkretes Datum für die Umstellung auf die Kostenpflichtigkeit der Corona-Tests festlegen“, sagte er der „Welt“. Dieses Datum könnte der 20. September sein. Bis dahin hätte jeder bisher Ungeimpfte die Chance, sich vollständig impfen zu lassen.

„Im Sinne der Pandemiebewältigung sollte man aktuell nicht über das Ende der kostenlosen Tests sprechen“, sagte der Landessprecher der Grünen Jugend, Jasper Balke. Gerade mit Blick auf die steigenden Infektionszahlen sei das verantwortungslos.

Vor allem Menschen mit Migrationshintergrund und mit geringem Einkommen seien noch nicht geimpft, meinte die Co-Landesvorsitzende der Grünen Jugend, Nele Johannsen. Würden nun gerade diese Gruppen zur Kasse gebeten, wäre das nicht im Sinne einer gerechten Gesundheitspolitik. „Diese Gruppen sollen nicht durch das Bezahlen von zu teuren Tests vom öffentlichen Leben ausgeschlossen werden.“