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Wahlen Wahlnachlese der Parteien in Sachsen - Aufarbeitung beginnt

Wunden lecken bei der CDU: Dass die AfD stärkste Kraft in Sachsen wird, kam kaum überraschend. Dass die SPD auf dem zweiten Platz landet, hingegen schon. Kommt nun der Ruf nach Konsequenzen?

Von dpa Aktualisiert: 27.09.2021, 06:03

Dresden - In Sachsen wollen die Parteien heute die Ergebnisse der Bundestagswahl auswerten. Die sechs im Landtag vertretenen Parteien wollen am Vormittag in Dresden dazu Stellung beziehen. Bei der sächsischen CDU stehen am Abend zudem Gremiensitzungen an - nach dem historisch schlechten Abschneiden der Christdemokraten bei der Bundestagswahl mit Armin Laschet an der Spitze dürfte die Ursachenforschung eine wichtige Rolle spielen.

In Sachsen kam das Wahlergebnis für die CDU einem Desaster gleich. Sie rutschte nach Auszählung aller Stimmbezirke am frühen Montagmorgen auf den dritten Platz (17,2 Prozent) - hinter AfD und SPD. Bei der letzten Bundestagswahl verbuchte die CDU noch 26,9 Prozent.

„Ich denke nicht, dass das Ergebnis der Bundestagswahl personelle Konsequenzen bei der sächsischen Union zur Folgen haben werden. Dafür sehe ich keinen Grund“, sagte der Chemnitzer Politikwissenschaftler Eric Linhart der Deutschen Presse-Agentur. Ganz anders sah das die konservative Werteunion. „In Anbetracht des desaströsen Wahlergebnisses der Sächsischen Union bei der Bundestagswahl ist eine ehrliche Aufarbeitung der Ursachen notwendig. Auch umfassende inhaltliche und personelle Konsequenzen sind unumgänglich“, teilte die Vereinigung mit.

Die AfD wurde in Sachsen mit 24,6 Prozent erneut stärkste Kraft - büßte aber im Vergleich zur letzten Bundestagswahl ein (27 Prozent). Die SPD holte auf und landete mit 19,3 Prozent überraschend auf dem zweiten Rang. Auf den vierten Platz kam die FDP (11 Prozent), vor den Linken, die mit 9,3 Prozent deutlich schlechter als 2017 abschnitten. Die Grünen kamen auf 8,6 Prozent.

Auch Linke-Fraktionsvorsitzender Rico Gebhardt kündigte Aufarbeitung an. Das Sachsen-Ergebnis mache klare Unterschiede zwischen den drei Großstädten und den Landkreisen deutlich, twitterte Gebhardt. Hier müsse die Linke nach Lösungen suchen. „Weil die Erwartungen auch an uns scheinen sehr unterschiedlich zu sein.“