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Immobilienfusion wohl gescheitert: Senat überrascht

Von dpa 23.07.2021, 20:09
Fahnen mit dem Schriftzug Vonovia wehen vor der Konzernzentrale in Bochum.
Fahnen mit dem Schriftzug Vonovia wehen vor der Konzernzentrale in Bochum. Bernd Thissen/dpa/Archivbild

Bochum/Berlin - Angesichts des sich abzeichnenden Scheiterns des geplanten Zusammenschlusses der beiden größten deutschen Wohnungskonzerne Vonovia und Deutsche Wohnen reagiert die politische Spitze Berlins noch zurückhaltend. „Die Nachricht des voraussichtlichen Scheiterns der Fusion von Vonovia und Deutsche Wohnen kam überraschend“, sagte Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) am Freitagabend. „Es wird sich in den nächsten Tagen klären, ob es zu der Fusion kommt oder nicht. Es gilt also abzuwarten, wie sich die Unternehmen positionieren.“

Vonovia hatte beim Versuch, die Deutsche Wohnen aus Berlin zu übernehmen, einen schweren Rückschlag erlitten. Das Übernahmeangebot habe bis zum Ende der Annahmefrist voraussichtlich nicht die nötige 50-Prozent-Schwelle erreicht, teilte Vonovia mit.

Die geplante Fusion hatte die Debatte über Mieten und knappen Wohnraum angefacht. Die Deutsche Wohnen stand nicht nur beim inzwischen gescheiterten Mietendeckel-Gesetz des Senats immer wieder im Fokus, sondern ist auch Hauptgegner der Initiative „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“. Diese setzt sich dafür ein, Immobilien von Unternehmen in Berlin zu verstaatlichen, die mehr als 3000 Wohnungen haben. Die Deutsche Wohnen hat allein in der Hauptstadt rund 114.000 Wohnungen.

Vonovia wollte sich verpflichten, in den kommenden drei Jahren die jährlichen Mietsteigerungen auf höchstens ein Prozent im Jahr zu begrenzen. Beide Konzerne einigten sich mit dem Senat zudem auf den Verkauf von rund 20.000 Wohneinheiten noch in diesem Jahr an das Land. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte darauf positiv reagiert.

Die Deutsche Wohnen will ungeachtet des Ausgangs des Übernahmeangebots an dem mit Vonovia und Berlin vereinbarten Pakt festhalten, hieß es am Freitag bei dem Unternehmen. Dieser sieht vor, Mietsteigerungen bis 2026 zu begrenzen und den Neubau in Berlin voranzutreiben. „Die Gespräche mit dem Berliner Senat hinsichtlich des Verkaufs einer signifikanten Anzahl an Wohnungen aus dem Bestand werden fortgeführt.“