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Kein Abschluss: Warnstreiks im Kfz-Gewerbe sollen anhalten

Von dpa 15.06.2021, 08:30
„Warnstreik!“ steht auf einem Schild.
„Warnstreik!“ steht auf einem Schild. Friso Gentsch/dpa/Symbolbild

Hannover/Magdeburg - Nach Anzeichen für einen Tarifabschluss mit bundesweitem Vorbildcharakter sollen die Warnstreiks im Kfz-Gewerbe in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt laut IG Metall jetzt doch weitergehen. Die Gewerkschaft zeigte sich am Dienstag enttäuscht von den Verhandlungen mit den Arbeitgebern am Vortag. Sie hatte mit einem Angebot gerechnet und nach einer ersten Woche mit Ausständen in mehreren Betrieben eine Einigung für denkbar gehalten.

Nach Angaben der Gewerkschaft gab es aber erneut keinen konkreten Vorschlag. Daher würden nun weitere Warnstreiks geplant, erklärte Markus Wente, Verhandlungsführer der IG Metall. „Das ist umso bedauerlicher, als dass die Krise in den Autohäusern vorüber scheint.“ Am kommenden Dienstag (22. Juni) soll weiterverhandelt werden. „Bis dahin werden wir den Druck massiv anziehen. Das kann zu Störungen im Werkstattablauf kurz vor Beginn der Ferien führen.“ Aus dem Arbeitgeberverband hatte es bereits am Montag geheißen, dass es noch keine Hinweise auf einen bevorstehenden Abschluss gebe.

Die Arbeitnehmervertreter fordern in der Tarifauseinandersetzung ein Entgelt-Plus von 4 Prozent. Lohnzuwächse sollten zudem alternativ in freie Tage umgewandelt werden können. Die IG Metall verlangt darüber hinaus eine „überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütung“.

Schon während der vergangenen Tage hatte es in etlichen Orten in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt Warnstreiks gegeben. Aufgerufen dazu waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Händler- und Werkstattbetrieben unter anderem von VW, BMW, Mercedes-Benz und MAN.

Pandemiebedingte Schließungen hatten manche Kfz-Betriebe 2020 und Anfang 2021 hart getroffen. Andere verdienten relativ gut, vor allem dank des Geschäfts mit Gebraucht- und E-Fahrzeugen. Zuletzt erholte sich auch die allgemeine Nachfrage wieder, die Lage einzelner Firmen unterschiedet sich mitunter aber stark. In Teilen der Branche mangelt es zudem - wie in vielen anderen Handwerksbereichen - an Fachkräften.