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Infektionen Kein Zecken-Sommer: Weniger Borreliose-Fälle in Thüringen

Von dpa Aktualisiert: 27.09.2022, 13:04
Eine Zecke läuft über eine Hand.
Eine Zecke läuft über eine Hand. Bernd Weißbrod/dpa/Symbolbild

Erfurt - Die Zahl der durch Zeckenbisse übertragenen Infektionen nimmt in Thüringen deutlich ab. Von Januar bis Ende September sind im Freistaat 163 Borreliose-Infektionen und fünf Fälle der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gemeldet worden, wie die Krankenkasse Barmer am Dienstag unter Bezug auf aktuelle Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) mitteilte. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es 315 Borreliose-Infektionen (2020: 391) und ebenfalls fünf FSME-Fälle (2020: 14).

Die meisten Borreliose-Infektionen sind dieses Jahr demnach bisher im Kreis Saalfeld-Rudolstadt (23) gemeldet worden, während es im Eichsfeld nur eine war. Die fünf FSME-Fälle gab es im Ilm-Kreis (zwei) sowie in Suhl, im Kreis Hildburghausen und im Kreis Greiz mit jeweils einem Fall.

Borreliose ist eine durch bestimmte Bakterien (Borrelien) verursachte Erkrankung, die oft an einem roten Ring oder Fleck um die Einstichstelle erkennbar ist. Sie kann mit Antibiotika behandelt werden, eine Schutzimpfung dagegen gibt es aber nicht. Fachleute raten deshalb, sich durch robuste Kleidung vor Zeckenstichen zu schützen und sich nach Aufenthalten in Gärten oder Wäldern gründlich auf Zecken zu untersuchen.

Die Krankheit kommt sehr viel häufiger vor als die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), gegen die eine Schutzimpfung möglich ist. Anders als bei Borreliose tragen nur Zecken in bestimmten Regionen FSME-Viren in sich. In Thüringen gehören aktuell zwölf Landkreise beziehungsweise kreisfreie Städte zu diesen Gebieten.

Barmer-Landesgeschäftsführerin Birgit Dziuk sagte, der Rückgang der gemeldeten Fälle sei erfreulich, bedeute jedoch nicht, dass von Zeckenbissen nun weniger Gefahr ausgehe. Die kleinen Blutsauger seien nach wie vor aktiv, weswegen weiterhin Vorsicht und Schutzmaßnahmen angebracht seien.