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Demonstrationen Klima-Hungerstreik: Andacht für ehemalige Schüler

Von dpa Aktualisiert: 17.09.2021, 20:01
Ein Camp von Hungerstreikenden mit dem Banner "Hungerstreik fürs Klima".
Ein Camp von Hungerstreikenden mit dem Banner "Hungerstreik fürs Klima". Kay Nietfeld/dpa

Greifswald - Im Zusammenhang mit dem Klima-Hungerstreik in Berlin hat die Greifswalder Martinschule eine Andacht für zwei ehemalige Schüler abgehalten, die an dem Hungerstreik teilnehmen. Ungefähr 200 Menschen hätten am Donnerstagmorgen an der Andacht im Greifswalder Dom St. Nikolai teilgenommen, sagte Schulleiter Benjamin Skladny. Neben Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern seien auch der Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne) sowie Bischof Tilman Jeremias gekommen.

Die ehemaligen Schüler müssten sehr verzweifelt sein, wenn sie dieses Mittel des Hungerstreiks wählen, sagte Skladny. Es stehe ihm nicht zu, diese Verzweiflung zu richten. „Wir müssen gucken, wie kann man erstens sie aus dieser Verzweiflung rausholen“. Man müsse außerdem überlegen, wie man eine derartige Verzweiflung künftig verhindert.

Bei der Andacht seien unter anderem die Forderung der streikenden verlesen worden, damit die Schüler wüssten, worum es geht. Dies sei wertneutral geschehen, wie Skladny betonte. Er wolle natürlich nicht zum Hungerstreik aufrufen. Außerdem sei für die Betroffenen und ihre Familien gebetet und gesungen worden.

Fünf Schüler und ein Betreuer sind laut Skladny nach Berlin gefahren. Der Plan sei gewesen, die Andacht mit dem Handy zu übertragen, so dass die beiden ehemaligen Schüler diese verfolgen können. Die Gruppe sei allerdings nicht rechtzeitig durchgekommen und habe den Betroffenen stattdessen eine Aufzeichnung gezeigt. Beide hätten zwölf Jahre lang die Schule besucht und seien auch im Dom St. Nikolai konfirmiert worden. Seines Wissens nach seien sie mittlerweile sehr schwach, da sie seit Montag auch keine Fruchtsäfte mehr zu sich nähmen.

Seit mehr als zwei Wochen befinden sich mehrere Aktivisten in der Nähe des Reichstagsgebäudes im Hungerstreik. Sie fordern unter anderem einen öffentlichen Austausch mit den drei Kanzlerkandidaten von CDU, SPD und Grüne über die Klimapolitik.