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Kräftiger Anstieg der Schuldenberge nach erstem Corona-Jahr

Von dpa 28.07.2021, 12:37
Eurobanknoten liegen auf einem Tisch.
Eurobanknoten liegen auf einem Tisch. Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration

Wiesbaden/Schwerin - Die Hilfsprogramme zur Eindämmung der Pandemiefolgen haben im ersten Corona-Jahr den Schuldenberg Mecklenburg-Vorpommerns wieder kräftig anwachsen lassen. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, stand das Land Ende 2020 bei Banken und anderen nicht-öffentlichen Kreditgebern mit 8,445 Milliarden Euro in der Kreide. Das waren 904 Millionen Euro oder 12 Prozent mehr als Ende 2019. Zuvor hatte Mecklenburg-Vorpommern dank guter Konjunktur und sprudelnder Steuern jahrelang seine Schulden abbauen können. Die Pro-Kopf-Verschuldung erreichte Ende vorigen Jahres 5247 Euro und lag damit unter dem Durchschnitt der Bundesländer (7652).

Die Schulden aller Bundesländer stiegen binnen Jahresfrist um 9,8 Prozent auf 636 Milliarden Euro, die des Bundes um 18,1 Prozent auf 1403 Milliarden Euro.

Als Reaktion auf die wirtschaftlichen Folgen und Herausforderungen der Corona-Pandemie hatte der Landtag in Schwerin im Dezember einen Nachtragshaushalt mit 2,15 Milliarden Euro an neuen Krediten beschlossen. Zusammen mit einem zuvor schon verabschiedeten Hilfsprogramm über 700 Millionen Euro summierte sich die Neuverschuldung für den zuvor ohne Kredite geplanten Doppeletat für die Jahre 2020/2021 auf insgesamt 2,85 Milliarden Euro.

Die Verbindlichkeiten gegenüber öffentlichen Kreditgebern sowie alle Kreditermächtigungen hinzugerechnet, beträgt der haushalterische Schuldenberg des Landes laut Finanzministerium mehr als 12 Milliarden Euro.

Wesentlich besser kamen bislang die Kommunen durch die Pandemie. Bundesweit nahmen ihre Schulden lediglich um 1,5 Prozent zu. In Mecklenburg-Vorpommern gingen die Verbindlichkeiten dank zusätzlicher Zuwendungen des Landes und Hilfen vom Bund sogar um 5,5 Prozent auf 1,622 Milliarden Euro zurück.

Der Schuldenanstieg bei Bund und Ländern ist nach Angaben des Statistikamtes insbesondere auf die Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise zurückzuführen, darunter Hilfspakete und Mehrwertsteuersenkung. Die Entwicklung habe sich nach vorläufigen Ergebnissen im ersten Quartal 2021 fortgesetzt.