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Land will Astronomische Uhr für Welterbe-Liste vorschlagen

Von dpa 29.07.2021, 16:50
Die Astronomische Uhr in der Marienkirche.
Die Astronomische Uhr in der Marienkirche. Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Schwerin/Rostock - Die Astronomische Uhr von 1472 in der St. Marien-Kirche Rostock wird durch die Landesregierung als Weltkulturerbe vorgeschlagen. Wie es am Donnerstag aus dem Kultusministerium hieß, will die Landesregierung die Monumentaluhr für die sogenannte deutsche Tentativliste benennen. „Die Astronomische Uhr in St. Marien zeigt seit dem Jahr 1472 nicht nur die Tageszeit an, sondern viele andere Daten und Bilder unter Bezug auf den Tages-, Monats- und Jahreskreis“, wird der Rostocker Vize-Oberbürgermeister, Chris Müller-von Wrycz Rekowski, in einer entsprechenden Mitteilung zitiert.

Die Astronomische Uhr ist demnach nicht nur ein Original-Beleg für das damalige Wissen und die Kunstfertigkeit im Handwerk. Sie dokumentiere auch, dass es in all den Jahrhunderten immer Menschen gab, die sich der Bedeutung der Uhr bewusst waren, für ihr Funktionieren sorgten und sie vor Zerstörung durch Kriege bewahrten. Im Mittelalter gebaute astronomische Uhren stellten den Angaben zufolge mit damals neuartigen, seltenen und teuren Uhrwerken das christliche Weltbild bildhaft dar: Durch öffentliche Zeitverkündung, mechanische Wiedergabe von Himmelsvorgängen, Figurenbewegungen und Musikwerken. Sie seien für die kirchliche und städtische Repräsentation genutzt worden.

Der Rostocker Uhr komme dabei weltweit eine Sonderstellung zu, da sie in hohem Maße in ihrem Äußeren wie in ihren Werken original erhalten und voll in Funktion ist. Schon 2009 hatte sich in der Stadt ein Initiativkreis „Weltkulturerbe Astronomische Uhr“ gegründet. „Vertreterinnen und Vertreter der Kirche, der Stadt Rostock, der Universität Rostock und engagierten Bürgerinnen und Bürgern setzen sich seitdem engagiert für den Erhalt, die Pflege und die Wissensvermittlung rund um die Monumentaluhr ein“, betonte Kulturministerin Bettina Martin.

Jedes Bundesland kann für die Tentativliste zwei Vorschläge unterbreiten. Sie ist Voraussetzung für die Nominierungen zur Eintragung in die Welterbeliste. Vor wenigen Wochen hatte die Landesregierung als ersten Vorschlag bereits das Historisch-Technische Museum in Peenemünde gesetzt. Die neue Liste soll 2024 bei der Unesco eingereicht werden.