1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Deutschland
  6. >
  7. Nabu startet Projekt „Fledermausfreunde“

Nabu startet Projekt „Fledermausfreunde“

Auf dem Foto sehen die Zähne des Großen Abendseglers martialisch aus. Doch der Winzling mit gerade einmal gut 8 Zentimetern Körperlänge ist nicht gefährlich. Im Gegenteil: Fledermäuse brauchen Schutz.

Von dpa 17.06.2021, 06:06
Eine Fledermaus der Art Großer Abendsegler fletscht ihre Zähne.
Eine Fledermaus der Art Großer Abendsegler fletscht ihre Zähne. picture alliance/Klaus-Dietmar Gabbert/dpa/Archivbild

Potsdam - Nur nachts aktiv und selten sichtbar: Der Naturschutzbund Brandenburg (Nabu) setzt sich für den Schutz von Fledermäusen ein. Über das Projekt „Fledermausfreunde“ können sich am kommenden Samstag Interessierte bei einer digitalen Veranstaltung informieren. Fledermäuse gehören heute zu den gefährdetsten Säugetieren in Europa.

Fledermäuse benötigten in Brandenburg mehr Menschen, die sich für ihren Schutz einsetzen, sagte Julia Teubner, Leiterin des Nabu-Projektes „Fledermausfeunde“. Ausgezeichnet werden fledermausfreundliche Haus- und Gartengestalter. Organisiert werden Veranstaltungen und Seminare. Zudem soll das Netzwerk aus Interessierten erweitert werden.

In den Sommermonaten sei für die nachtaktiven Kleinsäuger viel zu tun, teilte der Nabu mit. In „Wochenstuben“ ziehen die Weibchen in größeren Gruppen den Nachwuchs auf. Bei der Geburt sind die Fledermaus-Babys etwa so groß wie ein Gummibärchen. Sie benötigten zum Aufwachsen vor allem viel Ruhe. Störungen sollten vermieden werden. Die Mütter müssten Nahrung suchen. Es werde aber zunehmend schwieriger, hieß es. Sogenannte Unkräuter - eine wichtige Futterquelle - werden vernichtet. Durch Dämmung und Sanierung von Häusern finden die Fledermäuse auch immer schwerer eine Unterkunft. Obwohl die Säuger keine natürlichen Feinde in Deutschland haben, sind sie in Gefahr, aufgrund des Rückgangs der natürlichen Lebensräume.

Da Fledermäuse nur nachts unterwegs sind und fünf Monate des Jahres versteckt in ihren Quartieren verbringen, ist es nach Nabu-Angaben schwierig, die Bestände zu erfassen. Interessierte könnten sich Horchboxen ausleihen, hieß es. Damit sei es möglich, Ortungslaute der Säuger aufzunehmen. Die Rufe der Tiere unterscheiden sich je nach Art.

Etwa 19 der 25 in Deutschland lebenden Fledermausarten sind nach Angaben des Nabu in Brandenburg heimisch. Die häufigsten Arten sind die Zwergfledermaus, der Große Abendsegler, das Braune Langohr und die Wasserfledermaus.