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Deutsche Bahn Neue Direktverbindungen zum Fahrplanwechsel im Nordwesten

Neue Verbindungen und eine dichtere Taktung: Zum Fahrplanwechsel an diesem Wochenende verspricht die Deutsche Bahn Verbesserungen auch für die Fahrgäste in Niedersachsen und Bremen. Teurer wird Bahnfahren allerdings auch.

Von dpa Aktualisiert: 12.12.2022, 22:47
Ein ICE der Deutschen Bahn fährt über die sanierte ICE-Trasse zwischen Hannover und Göttingen.
Ein ICE der Deutschen Bahn fährt über die sanierte ICE-Trasse zwischen Hannover und Göttingen. Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

Hannover - Mit dem Fahrplanwechsel an diesem Wochenende will die Deutsche Bahn auch ihr Angebot im Fernverkehr für Fahrgäste in Niedersachsen und Bremen verbessern. Der Konzern verspricht mehr Direktverbindungen aus dem Norden Richtung Süden und auf einigen Strecken eine dichtere Taktung und neue Züge. Etwa soll die zweistündliche ICE-Verbindung Basel-Köln nach Hamburg mit Zwischenstopps verlängert und damit eine bestehende IC-Verbindung ersetzt werden. Dadurch sollen etwa Reisende aus Osnabrück und Bremen noch häufiger umsteigefrei etwa zum Frankfurter Flughafen oder nach Karlsruhe, Freiburg und Basel gelangen. Auf der Verbindung sollen zudem neue ICE 4 mit mehr als 900 Sitzplätzen zum Einsatz kommen. Allerdings wird Bahnfahren ab dem 11. Dezember auch teurer.

Zusätzlich sollen künftig acht Sprinter- oder Verstärkerzüge zwischen Hamburg und Köln fahren, die teils auch in Osnabrück und Bremen halten. Auch die Verbindungen am späten Abend aus Berlin kommend werden verstärkt, teilte die Bahn mit. Der ICE um 20.46 Uhr ab Berlin fahre künftig täglich statt bisher nur sonntags nach Oldenburg über Wolfsburg, Hannover, Nienburg und Bremen.

Nach der mehr als dreiwöchigen Sperrung eines Streckenabschnitts läuft der Zugverkehr zwischen Berlin und Hannover nach Angaben der Bahn seit Sonntagfrüh wieder planmäßig. In der Nähe von Leiferde war am 17. November ein Güterzug auf einen anderen Güterzug aufgefahren. Die Bergungs- und Reparaturarbeiten dauerten lange, weil zunächst explosives Propangas aus umgekippten Kesselwagen abgepumpt werden musste.

Zum Fahrplanwechsel sollen Reisende zudem von häufigeren Direktverbindungen nach Nord- und Ostfriesland profitieren: Ab Köln soll etwa künftig ganzjährig täglich ein früher IC über Osnabrück, Bremen und Hamburg nach Nordfriesland bis Westerland auf Sylt verkehren - statt bislang nur saisonal. Bei einer späteren Köln-Westerland-Verbindung sollen dagegen künftig die Halte in Osnabrück und Bremen entfallen.

An die Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern gibt es für Reisende von Bremen und Osnabrück aus künftig nur noch eine tägliche Verbindung ohne Umstieg über Hamburg nach Rostock, Stralsund und Binz auf Rügen. Zwischen Köln und Norddeich-Mole in Ostfriesland fährt nach dem neuen Fahrplan sonntags zwischen Anfang April und Ende Oktober ein zusätzliches IC-Zugpaar.

Die im Winter samstags durchgehenden ICE-Verbindungen Hamburg über Lüneburg, Celle, Hannover, Göttingen nach Landeck in Tirol fahren künftig weiter bis zum Skigebiet St. Anton am Arlberg.

Hinzu kommt: Bahnfahren im Fernverkehr wird ab diesem Wochenende teurer. Um durchschnittlich fünf Prozent hebt die Bahn die Preise im Fernverkehr an. Die sogenannten Flextickets kosten dann sogar knapp sieben Prozent mehr. Unverändert bleiben hingegen die Spar- und Supersparpreise, von denen pro Fahrt stets ein gewisses Kontingent ab 21,90 Euro beziehungsweise 17,90 Euro zur Verfügung steht.

Im Nahverkehr steigen die Preise des Niedersachsentarifs. Das Niedersachsen-Ticket kostet für eine Person künftig 25 Euro statt bisher 24 Euro. Der erste Mitfahrende auf dem Ticket zahlt dann sechs statt bisher fünf Euro, der Preis für weitere Mitfahrende bleibe bei fünf Euro. Der Ticketpreis für die Mitnahme eines Fahrrades erhöht sich von 5 Euro auf 5,50 Euro.

Für die Fahrgäste der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen kündigte die Nordwestbahn „viele Neuerungen und Verbesserungen“ an. Das private Bahnunternehmen nannte die neue Expresslinie RS 30 zwischen Bremen und Bad Zwischenahn, die neue Linie RS 6 zwischen Verden und Rotenburg sowie die bis Wilhelmshaven verlängerte Linie der RS 3. Neue Fahrzeuge bieten der Nordwestbahn zufolge „mehr Komfort“ und jeder Zug stelle kostenloses WLAN zur Verfügung. Das Liniennetz der Regio-S-Bahn vergrößert sich mit dem Fahrplanwechsel von 270 auf rund 342 Kilometer. Mit einer höheren Taktfrequenz und mehr Verbindungen werden die Zugkilometer demnach im kommenden Jahr von jetzt 5,1 Millionen auf dann 6,1 Millionen wachsen.