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Rotes Kreuz und Kliniken brauchen dringend Blutspender

Blut und Blutpräparate spielen bei der Behandlung einiger Krankheiten eine zentrale Rolle. Aber im Gegensatz zu Medikamenten ist dieser Rohstoff nicht frei verfügbar.

Von dpa 13.06.2021, 08:50
Eine Blutkonserve liegt im Blutspendezentrum des Deutschen Roten Kreuzes auf einer Blutwaage.
Eine Blutkonserve liegt im Blutspendezentrum des Deutschen Roten Kreuzes auf einer Blutwaage. Marius Becker/dpa/Archivbild

Rostock - Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und einige Krankenhäuser im Land melden Bedarf an Blutspendern. „Wir haben gerade ganz große Probleme, wir brauchen dringend Blut“, sagte Silke Hufen vom DRK vor dem Weltblutspendetag am Montag. Das sei jedoch nicht nur ein Problem Mecklenburg-Vorpommerns.

Im gemeinsamen DRK-Verbund von Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt seien aktuell unter 7000 Konserven im Bestand. „Ab 10.000 sind wir alarmiert, mit 15.000 sind wir gut aufgestellt“, sagte Hufen. Die Konserven reichen für einen Tag, dies bedeutet, dass nichts vorausgeplant werden kann. „Wir leben von der Hand in den Mund.“ Die Versorgung von Notfällen sei jedoch gesichert.

„Wir rufen seit Beginn der Pandemie unsere Spender aktiv an, um fehlende spontane Spenden zu ersetzen“, sagte Ulf Alpen von der Universitätsmedizin Greifswald. So konnte seit Pandemiebeginn die Versorgung gesichert werden. Zurzeit spendeten allerdings wenige Leute Blut. „Unsere Patienten können nicht mehr indikationsgerecht versorgt werden. OP's müssen verschoben werden. Eure Hilfe wird dringend benötigt!“, steht auf der Homepage der Blutspende Greifswald. 20 Prozent mehr Spender wären gut.

Ein Grund für den Mangel sei auch, dass viel Verwirrung zur Vereinbarkeit von Corona-Impfung und einer Blutspende entstanden sei, sagte Alpen. Letztlich sei aber nur der Hinweis nötig, dass nach einer Impfung zwei Tage bis zur Blutspende abgewartet werden sollte.

„Prinzipiell hat die Unimedizin Rostock immer zu wenig Spender, da der Bedarf an Konzentraten von roten Blutkörperchen deutlich über den Mengen der durch uns gewonnenen und hergestellten Produkte liegt“, sagte Heiko Riekehr vom Institut für Transfusionsmedizin an der Unimedizin Rostock. Bei Plasma und Blutplättchen lasse sich der Bedarf etwas einfacher decken, da es ein seit Jahren etabliertes Patientenmanagement gebe. „Leider sehen wir in den ersten Monaten dieses Jahres einen Rückgang der Vollblutspenden.“

Im Neubrandenburger Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum, das vom DRK mit Blut versorgt wird, gibt es keine Engpässe bei der Versorgung mit Blutpräparaten. „Allerdings erhalten wir aktuell weniger Lieferungen, das macht sich alljährlich im Sommer zur Urlaubszeit bemerkbar“, sagte eine Sprecherin. Operationen mussten noch nicht abgesagt werden. „Wir hoffen, dass die Bereitschaft der Blutspender über den Sommer nicht nachlässt, damit es nicht zu Ausfällen kommt.“