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Schützenfestsaison fällt aus: Mitglieder sind Vereinen treu

Kein Autoscooter, keine Festzelte, keine Gäste - in vielen Kreisen in Niedersachsen fallen auch in diesem Jahr die Schützenfeste aus. Der Aufwand während der Corona-Zeit ist einfach zu groß. Die meisten Schützen bleiben ihren Vereinen dennoch treu.

Von dpa 01.08.2021, 09:15

Hannover - Auch in diesem Jahr fallen in vielen Orten in Niedersachsen die Schützenfeste aus. Zwar sind trotz Corona-Pandemie inzwischen auch solche größeren Feste erlaubt, allerdings nur mit einem ausgearbeiteten Hygienekonzept. Gerade für die kleineren Schützenvereine sei dies oft unmachbar, sagte der Präsident des Niedersächsischen Sportschützenverbandes Wilfried Ritzke.

Das Schützenfest Hannover war bereits mehrere Wochen vor dem geplanten Start Anfang Juli von der Stadt abgesagt worden. Damit fiel das laut Veranstalter größte Schützenfest der Welt bereits zum zweiten Mal hintereinander aus. Die Landeshauptstadt stellte im vergangenen Jahr insgesamt 60 000 Euro für die Deckung der trotzdem laufenden Kosten zur Verfügung.

Im Landkreis Uelzen gibt es in diesem Jahr ebenfalls keine Schützenfeste. „Solchen Veranstaltungen müssen rund ein halbes Jahr im Voraus geplant werden. Und zum damaligen Zeitpunkt war die Situation einfach noch zu unsicher“, sagte der zuständige Kreisschützenpräsident Jörg Martens. Auch im Kreis Holzminden fallen aller Voraussicht nach alle öffentlichen Schützenfeste aus.

Im Raum Braunschweig haben bisher einige wenige kleinere Feiern stattgefunden. „Die kleineren Schützenvereine mit so zwischen 50 und 80 Mitgliedern haben vereinzelt interne Feste gefeiert“, sagte Henning Hermanns vom Kreisschützenverband. Eingeladen waren nur Vereinsmitglieder und ihre Familien. Bei den größeren Vereinen sei alles ausgefallen, weil für die Umsetzung der Hygienekonzepte oft Personal und Geld fehle.

Der Mitgliederschwund bei den Schützen sei, im Gegensatz zu anderen Sportarten, relativ gering, sagte Ritzke vom Niedersächsischen Sportschützenverband. Landesweit gehe man seit dem Beginn der Pandemie von einem Rückgang von etwa 2 Prozent aus. Befürchtet habe man in etwa das Doppelte. Da die Tradition in den Schützenvereinen immer noch eine große Rolle spiele, seien viele Mitglieder ihrem Verein auch durch die Corona-Zeit weiter verbunden.