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2. Bundesliga Fan-Protest bei St. Pauli nach Trennung von Trainer Schultz

Die Trennung von Trainer Schultz können viele St.-Pauli-Fans nicht fassen. Sie haben eine Petition gestartet. Unterdessen sucht die Vereinsführung einen neuen Coach.

Von dpa Aktualisiert: 08.12.2022, 22:33
Fußball: 2. Bundesliga, Wolfsburgs ehemaliger Trainer Florian Kohfeldt ist beim FC St. Pauli als Nachfolger von Timo Schultz im Gespräch.
Fußball: 2. Bundesliga, Wolfsburgs ehemaliger Trainer Florian Kohfeldt ist beim FC St. Pauli als Nachfolger von Timo Schultz im Gespräch. Swen Pförtner/dpa/Archivbild

Hamburg - Die Trennung von Trainer Timo Schultz hat unter den Anhängern des Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli Empörung hervorgerufen. In Social-Media-Kanälen und auf der Internetplattform change.org forderten Fans am Mittwoch, „die Kündigung von Timo Schultz und seinem Team“ zurückzunehmen. „Der überwiegende Teil der Fans des FC St. Pauli sieht das als Fehler an! Wer den FC St. Pauli lebt, würde niemals, zu diesem Zeitpunkt, eine Identitätsfigur, wie Timo Schulz (Schulle), vor die Tür setzten“, heißt es in der Petition „Schulle muss bleiben“. Bis Mittwochnachmittag hatten mehr als 2000 User den Antrag unterstützt.

„Jetzt, wo dem Verantwortlichen bewusst wird, dass die Kaderplanung fehlerhaft war, wird nun Schulle geopfert. Eine indiskutable Vorgehensweise. Hier hat ein anderer Verantwortlicher in erster Linie den Hut zu nehmen“, schrieb ein Unterzeichner. Ein anderer meinte: „Die Entscheidung ist fachlich, menschlich, moralisch falsch und widerspricht unseren Werten... und die ist die endgültige Enttäuschung über dieses Präsidium.“

Der Trainerposten beim FC St. Pauli soll spätestens bis zum 2. Januar 2023 beim Start ins Trainingslager geklärt sein. Nach Informationen des „Hamburger Abendblatt“ (Mittwoch) soll sich Sportchef Andreas Bornemann bereits mit Florian Kohfeldt getroffen haben. Dessen Beratungsagentur „projekt b“ habe lediglich mitgeteilt: „Kein Kommentar.“

Der 40-jährige Kohfeldt war von November 2017 bis Mai 2021 Trainer von Werder Bremen und trainierte von Oktober 2021 bis Mai 2022 den VfL Wolfsburg. Als weitere Kandidaten werden Michael Wimmer, der zuletzt den Bundesligisten VfB Stuttgart interimsmäßig betreut hatte, und der Schweizer Thomas Stamm vom Drittligisten SC Freiburg II genannt. Bis ein Nachfolger für den am Dienstag beurlaubten Timo Schultz gefunden ist, soll Assistenztrainer Fabian Hürzeler die Mannschaft führen.

„Wir werden überhaupt nicht aktionistisch und hektisch“, sagte Club-Präsident Oke Göttlich, der sich bei der Mitgliederversammlung am 17. Dezember vermutlich kritischen Fragen stellen muss. Der Vereinschef ließ offen, ob der künftige Trainer oder dessen Co-Trainer über die größere Erfahrung verfügen wird. Damit ist auch ein Aufstieg Hürzelers zum Chefcoach nicht ausgeschlossen.

„Fabian hat bereits gezeigt, wie wertvoll sein Fachwissen und seine Konsequenz für das Team sind“, sagte Andreas Bornemann. Den Sportchef nehmen viele Fans ebenfalls in die Verantwortung. Ihm wird vorgeworfen, die Abgänge der Schlüsselspieler Daniel-Kofi Kyereh (SC Freiburg) und Guido Burgstaller (Rapid Wien) nicht adäquat aufgefangen zu haben. Der Verein verweist jedoch darauf, dass der Niedergang bereits in der Rückrunde der Vorsaison begonnen habe.