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Grundsteuererklärung Das ist ein Armutszeugnis für den Staat

Um die Grundsteuer neu zu berechnen, erhebt der Staat die Daten von jedem einzelnen Besitzer. Warum das eine unnötige Zumutung ist.

09.09.2022, 15:45
Alois Kösters
Alois Kösters Schlicht

Die Abfrage der Daten zur Grundsteuer ist ein Armutszeugnis für die öffentliche Verwaltung und eine Zumutung für jeden Hausbesitzer. Der hat bereits für viel Geld seine Grundstücke und Häuser ins Grundbuch eintragen lassen, ist beim Bauamt registriert und seine Baulasten sind verzeichnet. Nur: Sämtliche teuer erhobenen und mehrfach abgelegten Daten können von der Verwaltung nicht genutzt werden, weil die Datenverarbeitung nicht möglich ist. Jetzt zahlen viele Hausbesitzer ihre Steuerberater dafür, dass sie Daten noch einmal sammeln, die die Behörden längst haben. Über die Qualität dieser Daten entscheidet jeder Einzelne. Zustände wie in einem Entwicklungsland.

Digitalisierung der Behörden

Warum die Digitalisierung so wenig fortgeschritten ist, kann jeder erahnen, wenn er das Gesetzgebungsverfahren betrachtet. Während der Bürger innerhalb von wenigen Monaten Daten sammeln und weitergeben muss, lässt sich der Staat bis 2025 Zeit, um die neue Grundsteuer zu erheben. In der Zeit hätte man auch das Grundbuchamt digitalisieren und den Datenaustausch unter Behörden organisieren können. Stattdessen entsteht vermutlich eine neue Behörde.