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Myanmar Human Rights Watch: Schüsse auf „eingekesselte“ Putschgegner

Die Vorwürfe sind verheerend. Laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch soll Myanmars Junta Putschgegner absichtlich eingekreist und tödliche Gewalt angewandt haben.

Von dpa 02.12.2021, 10:59
Ein Fahrzeug der Sicherheitskräfte auf einer Straße in Yangon, um eine Versammlung von Anti-Putsch-Demonstranten zu verhindern.
Ein Fahrzeug der Sicherheitskräfte auf einer Straße in Yangon, um eine Versammlung von Anti-Putsch-Demonstranten zu verhindern. AP/dpa/Archiv

Yangon (dpa) - Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat das brutale Vorgehen von Myanmars Junta gegen Putschgegner bei einer Demonstration Mitte März in Yangon als „Massaker“ bezeichnet.

Sicherheitskräfte hätten Demonstranten im Ortsteil Hlaing Tharyar absichtlich eingekreist und tödliche Gewalt gegen sie angewendet, teilte die Nichtregierungsorganisation mit. Mindestens 65 Menschen seien ums Leben gekommen. Das Massaker der myanmarischen Sicherheitskräfte an mehreren Dutzend Menschen sei kein außer Kontrolle geratener Versuch gewesen, Unruhen einzudämmen, sagte Manny Maung von der Menschenrechtsorganisation. Für das Leben der Sicherheitskräfte bestand nach Angaben von HRW keine Gefahr.

Demnach hatten etwa 200 mit Sturmgewehren bewaffnete Sicherheitskräfte die Protestierenden am 14. März in der größten Stadt Myanmars eingekesselt und auf sie geschossen. Die Junta habe auch auf Menschen gezielt, die Verletzten hätten helfen wollen. Die Erkenntnisse von HRW beruhten auf Gesprächen mit sechs Augenzeugen. Auch Videos der Proteste und Fotos, die bei sozialen Medien hochgeladen wurden, seien überprüft worden.

Das frühere Birma versinkt seit dem Putsch am 1. Februar in Chaos und Gewalt. Das Militär unterdrückt jeden Widerstand mit brutaler Härte. Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP wurden rund 1300 Menschen getötet. Mehr als 10 000 wurden festgenommen.