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Außenpolitik Laschet kündigt Aufarbeitung der Fehleinschätzung zu Afghanistan an

Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat eine «schonungslose» Aufarbeitung dazu angekündigt, warum die Lage in Afghanistan auch von der Bundesregierung falsch eingeschätzt wurde.

Von Bettina Grachtrup 17.08.2021
Armin Laschet, CDU-Kanzlerkandidat.
Armin Laschet, CDU-Kanzlerkandidat. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Berlin (dpa) - Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat eine «schonungslose» Aufarbeitung dazu angekündigt, warum die Lage in Afghanistan auch von der Bundesregierung falsch eingeschätzt wurde. Er sagte am Montagabend in den ARD-«Tagesthemen»: «Ich sage zu: Es wird alles aufgeklärt, wir müssen Konsequenzen ziehen.» Die Bundesregierung habe - wie alle internationalen Institutionen und Dienste - eine «Fehlkalkulation» gemacht.

So müsse sich Deutschland bei solchen Einsätzen überlegen, was das Ziel sei. «Wie geht man geordnet hinein? Und wie geht man geordnet hinaus? Wie können wir Europäer selbst handlungsfähiger werden?» Im Fall Afghanistan sei Deutschland fast ausschließlich von der Entscheidung der Amerikaner abhängig. «Das Bundestagsmandat für den Einsatz ging noch bis 2022. Aber nachdem die Amerikaner gesagt haben, sie ziehen sich zurück, ist Europa, ist die Bundeswehr nicht in der Lage, alleine in einem solchen Land zu bleiben», erklärte Laschet.

«Alles das wird zu analysieren sein, auch schonungslos, auch ohne Rücksicht auf Parteien», sagte Laschet, der auch CDU-Bundeschef und nordrhein-westfälischer Ministerpräsident ist. «Nur im Moment steht wirklich dieser Rettungseinsatz im Mittelpunkt, und darauf sollten wir uns konzentrieren», sagte er mit Blick auf den laufenden Einsatz, um deutsche Bundesbürger und afghanische Ortskräfte aus Afghanistan zu holen. «Ob Wahlkampf ist oder nicht: Das ist jetzt einer der gefährlichsten Einsätze der Bundeswehr, ein robustes Mandat.»