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Oktoberfest 2018 Traumstart für die Wiesn - "Petrus ist ein Münchner"

Das Wetter trotzte den Prognosen: Blauer Himmel, milde Temperaturen, fröhliche Massen - Traumstart fürs Oktoberfest. Ministerpräsident Markus Söder ist erstmals in der Anzapfboxe - und ein Alt-Kanzler kommt als Überraschungsgast.

Von Sabine Dobel, dpa 22.09.2018, 19:13
Michael Käfer (M), Wiesnwirt, und seine Frau Clarissa (l) fahren auf dem Oktoberfest beim Einzug der Wiesnwirte auf einem Wagen zum Käferzelt. Foto: Felix Hörhager
Michael Käfer (M), Wiesnwirt, und seine Frau Clarissa (l) fahren auf dem Oktoberfest beim Einzug der Wiesnwirte auf einem Wagen zum Käferzelt. Foto: Felix Hörhager dpa

München (dpa) - Das Bier strömt - die Massen auch: Das Münchner Oktoberfest hat begonnen. Bei blauem Himmel und milden Temperaturen drängten am Samstag die Festgäste aufs Festgelände - wie in den besten Zeiten der Wiesn.

Das Wetter spielte entgegen den Prognosen perfekt mit: nach einem kühlen Morgen blauer Himmel, Sonne, milde Temperaturen. "Der Petrus ist ein Münchner", sagte Wiesnchef Josef Schmid (CSU). Er habe tagelang gebetet. "Man sieht: ich bin erhört worden."

Schon im Morgengrauen warteten die ersten Gäste auf Einlass - und stürmten im Laufschritt los in Richtung Bierzelte, als um 09.00 Uhr endlich die Eingänge zum Gelände geöffnet wurden. Um Punkt 12.00 Uhr zapfte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) mit nur zwei Schlägen das erste Fass Bier an. Die erste Maß reichte er Ministerpräsident Markus Söder (CSU), um mit ihm auf eine friedliche Wiesn anzustoßen. Was Söder, als bayerischer Regierungschef erstmals in der Anstichboxe dabei, zur Anzapftechnik des OB sage? "Hätte fast von mir sein können." Als Finanzminister habe er schließlich im Hofbräuzelt angezapft - auch mit zwei Schlägen.

Dem Oberbürgermeister beim Anzapfen zuzusehen sei "staatspolitische Aufgabe" - auch wenn die Wiesn politikfreie Zone sei. Der Wahlkampf, der Söder derzeit von Termin zu Termin treibt, spiele hier keine Rolle. Ganz kurz stellt der Ministerpräsident dann aber doch klar, worum es am 14. Oktober im Freistaat geht: "Die Frage ist: Bleibt Bayern stark, bleiben wir ein Musterland, bleiben wir ein Land, das in seiner Form einzigartig ist - oder werden wir normal wie alle anderen Länder?" An Söders Seite präsentierte sich seine Frau Karin Baumüller-Söder, im blauen Dirndl. Keine parteipolitische Bedeutung - ebenso wenig wie Söders grün-rote Krawatte.

Überraschungsgast Gerhard Schröder erschien im Anzapfzelt zum Blitzbesuch - nach einer Viertelstunde war der Alt-Kanzler mit seiner Frau So Yeon Kim wieder weg. Neben bayerischen Politikern und Kabinettsmitgliedern prostete auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) - in Lederhose - mit, obwohl die Wiesn mit einem Konsum von Millionen Litern Bier, Hunderttausenden Brathendln und gebrannten Mandeln nicht gerade eine Gesundheits-Oase ist.

Der erste Patient - ein Mann in Mönchskutte - musste denn auch 32 Minuten nach dem Beginn des Bierausschanks wegen überhöhten Alkoholkonsums behandelt worden. Dabei habe sich herausgestellt, dass es sich nicht um einen Ordensmann handelte, erläuterten die Sanitäter der Aicher Ambulanz. Die Kutte sei aber echt gewesen.

Die meisten Besucher kamen allerdings in Tracht - wobei hier die Grenzen verwischen. Junge Damen in knappen Lederhosen waren ebenso unterwegs wie ein Herr im Minidirndl. Ein Besucher trug einen mannsgroßen aufblasbaren Penis unter dem Arm über die Wiesn. Englischsprachige Besucher kamen in froschgrünen Bundhosen.

An Ständen rund um das Festgelände boten Händler Last-Minute-Trachten an. Das Christbaumdirndl ist allerdings out: weniger Glitzer und kaum noch bunte Pailletten. Ungebrochen ist der Trend zum weißen Turnschuh - als Fußbekleidung außer auf Tennisplätzen sonst vor allem in Krankenhäusern zu sehen. Heißt aber nicht, dass auf der Wiesn immer alle feiern, bis der Arzt kommt.

Offizielle Oktoberfestseite der Stadt

Volles Haus. Foto: Karl-Josef Hildenbrand
Volles Haus. Foto: Karl-Josef Hildenbrand
dpa
Auf eine friedliche Wiesn: Markus Söder (l-r), Karin Baumüller-Söder, Petra Reiter und Dieter Reiter. Foto: Peter Kneffel
Auf eine friedliche Wiesn: Markus Söder (l-r), Karin Baumüller-Söder, Petra Reiter und Dieter Reiter. Foto: Peter Kneffel
dpa
Gemeinsam. Foto: Karl-Josef Hildenbrand
Gemeinsam. Foto: Karl-Josef Hildenbrand
dpa
Das Bier schmeckt. Foto: Felix Hörhager
Das Bier schmeckt. Foto: Felix Hörhager
dpa
Zwei Hünen auf der Wiesn: Arnold Schwarzenegger (l) und Ralf Möller. Foto: Ursula Düren
Zwei Hünen auf der Wiesn: Arnold Schwarzenegger (l) und Ralf Möller. Foto: Ursula Düren
dpa
Gäste feiern auf dem Oktoberfest in einem Festzelt. Foto: Angelika Warmuth
Gäste feiern auf dem Oktoberfest in einem Festzelt. Foto: Angelika Warmuth
dpa
In den Bierzelten ist die Stimmung gut. Foto: Angelika Warmuth
In den Bierzelten ist die Stimmung gut. Foto: Angelika Warmuth
dpa
Oktoberfestbesucher sitzen in einem Fallturm auf dem Oktoberfest auf der Theresienwiese. Foto: Matthias Balk
Oktoberfestbesucher sitzen in einem Fallturm auf dem Oktoberfest auf der Theresienwiese. Foto: Matthias Balk
dpa
Gäste essen in einem Zelt auf dem Oktoberfest. Foto: Angelika Warmuth
Gäste essen in einem Zelt auf dem Oktoberfest. Foto: Angelika Warmuth
dpa
Brasilianische Schönheitsköniginnen stehen vor einem Festzelt. Foto: Felix Hörhager
Brasilianische Schönheitsköniginnen stehen vor einem Festzelt. Foto: Felix Hörhager
dpa
Die ersten Biere sind besonders begehrt. Foto: Felix Hörhager
Die ersten Biere sind besonders begehrt. Foto: Felix Hörhager
dpa
Eine Bedienung feiert im Hobräuzeit auf dem Oktoberfest mit einem Gast den Beginn des Oktoberfests. Foto: Felix Hörhager
Eine Bedienung feiert im Hobräuzeit auf dem Oktoberfest mit einem Gast den Beginn des Oktoberfests. Foto: Felix Hörhager
dpa
Dieter Reiter (SPD), Oberbürgermeister von München, beim traditionellen Fassanstich. Foto: Peter Kneffel
Dieter Reiter (SPD), Oberbürgermeister von München, beim traditionellen Fassanstich. Foto: Peter Kneffel
dpa
Bedienungen und Gäste feiern beim Einzug der Festwirte auf einem Wagen. Foto: Angelika Warmuth
Bedienungen und Gäste feiern beim Einzug der Festwirte auf einem Wagen. Foto: Angelika Warmuth
dpa
Musiker in historischen Kostümen spielen beim Einzug der Festwirte. Foto: Angelika Warmuth
Musiker in historischen Kostümen spielen beim Einzug der Festwirte. Foto: Angelika Warmuth
dpa
Wiesnbesucher drängen sich im Hackerzelt. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/
Wiesnbesucher drängen sich im Hackerzelt. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/
dpa
Das Münchner Kindl Viktoria Ostler reitet beim Einzug der Festwirte mit. Foto: Angelika Warmuth
Das Münchner Kindl Viktoria Ostler reitet beim Einzug der Festwirte mit. Foto: Angelika Warmuth
dpa
Endloser Spaß. Foto: Matthias Balk
Endloser Spaß. Foto: Matthias Balk
dpa
Ein Gast steht im Hobräuzeit auf dem Oktoberfest auf einem Tisch, nachdem er eine Maß Bier auf Ex getrunken hatte. Foto: Felix Hörhager
Ein Gast steht im Hobräuzeit auf dem Oktoberfest auf einem Tisch, nachdem er eine Maß Bier auf Ex getrunken hatte. Foto: Felix Hörhager
dpa
Hoch die Haxn. Foto: Karl-Josef Hildenbrand
Hoch die Haxn. Foto: Karl-Josef Hildenbrand
dpa
Dieter Reiter (SPD, M), Oberbürgermeister von München, fährt beim Einzug der Festwirte mit. Foto: Angelika Warmuth
Dieter Reiter (SPD, M), Oberbürgermeister von München, fährt beim Einzug der Festwirte mit. Foto: Angelika Warmuth
dpa
Zeit für eine Brezn. Foto: Karl-Josef Hildenbrand
Zeit für eine Brezn. Foto: Karl-Josef Hildenbrand
dpa
Mit «königlich» geschmücktem Bart: das Münchener Original Werner Waldhütter. Foto:
Mit «königlich» geschmücktem Bart: das Münchener Original Werner Waldhütter. Foto:
dpa
Markus Söder (l, CSU) und Dieter Reiter (SPD) stoßen mit zwei Masskrügen an. Foto: Peter Kneffel
Markus Söder (l, CSU) und Dieter Reiter (SPD) stoßen mit zwei Masskrügen an. Foto: Peter Kneffel
dpa
Die Wirtsleute Peter Pongratz (2.v.l) und Arabella Pongratz (r) fahren auf dem Oktoberfest beim Einzug der Wiesnwirte in einer Kutsche. Foto: Felix Hörhager
Die Wirtsleute Peter Pongratz (2.v.l) und Arabella Pongratz (r) fahren auf dem Oktoberfest beim Einzug der Wiesnwirte in einer Kutsche. Foto: Felix Hörhager
dpa