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zu viele Retouren Dieser große Onlinehändler schließt für bestimmte Nutzer das Kundenkonto

Ein großer und bekannter Onlinehändler verschärft den Umgang mit häufigen Rücksendungen. Wer zu viele Artikel retourniert, riskiert den dauerhaften Verlust seines Kundenkontos.

Von DUR/fp Aktualisiert: 02.07.2025, 13:31
Wer beim Modehändler Asos zu oft Retouren nutzt, muss künftig mit einer Sperrung rechnen.
Wer beim Modehändler Asos zu oft Retouren nutzt, muss künftig mit einer Sperrung rechnen. Symbolfoto: dpa | Sina Schuldt

Magdeburg/Halle (Saale). –  Der bekannte britische Modeversand Asos geht verstärkt gegen Kunden vor, die überdurchschnittlich viele Bestellungen retournieren. Wer besonders oft Kleidung oder Schuhe zurückschickt, riskiert jetzt bei dem Online-Schwergewicht den Verlust seines Kundenkontos. 

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Kontosperrung bei Asos: Was steckt dahinter?

Seit Mitte Juni 2025 verschickt Asos verstärkt E-Mails an Nutzer, deren Rücksendequote auffällig hoch ist. Darin kündigt das Unternehmen an, das Konto innerhalb von 30 Tagen dauerhaft zu schließen. Eine spätere Wiederanmeldung sei ausgeschlossen.

Die Begründung liefert der Konzern in seiner sogenannten "Fair Use Policy". Demnach soll die übermäßige Zahl von Retouren einzelner Personen eingeschränkt werden, um kostenlose Rücksendungen für die Mehrheit der Kundschaft weiterhin anbieten zu können.

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Grundlage für die Bewertung ist laut Asos ein Algorithmus, der die Retourenhäufigkeit, den Warenwert und die Rücksendequote im Vergleich zum Durchschnitt der Kunden analysiert.

Kritik an Vorgehen von ASOS – Diskriminierung befürchtet

Die Kontoschließungen sorgen vor allem in den sozialen Netzwerken wie TikTok oder Instagram für Empörung. Viele Betroffene berichten, dass sie Kleidung oft in mehreren Größen bestellen müssen, da die Passformen ungenau sind. Insbesondere Menschen mit Übergrößen oder besonderen Körpermaßen seien benachteiligt.

Die Aktivistin Tskenya Sarah kritisiert, das Vorgehen benachteilige besonders "kleine, große, dicke oder körperlich eingeschränkte Menschen".

Sie habe eine Online-Petition gestartet, die innerhalb weniger Stunden bereits mehr als 300 Unterschriften gesammelt habe. Gefordert wird mehr Transparenz, eine unabhängige Überprüfung der Richtlinien und gesetzlicher Schutz für Betroffene.