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Finanzkontrolle Zoll leitet mehr als 56.000 Ermittlungsverfahren wegen Straftaten ein

Insgesamt geht es bei den Ermittlungen der Finanzkontrolle um Schäden in Höhe von rund 457,2 Millionen Euro allein im ersten Halbjahr.

Aktualisiert: 25.10.2021, 12:30
Von den Verfahren entfielen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres rund 2800 auf die Baubranche.
Von den Verfahren entfielen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres rund 2800 auf die Baubranche. Foto: dpa/Symbol

Berlin/dpa - Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zoll hat im ersten Halbjahr dieses Jahres mehr als 56.600 Ermittlungsverfahren wegen Straftaten eingeleitet. Bei 1715 dieser Verfahren ging es um die Unterschreitung des Mindestlohns, wie aus der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des SPD-Bundestagsabgeordneten Bernhard Daldrup hervorgeht. Zuvor hatte die Funke-Mediengruppe berichtet. Die Zahlen liegen in etwa auf dem Niveau der Vorjahre.

Von den Verfahren entfielen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres rund 2800 auf die Baubranche. Im Zusammenhang mit nichtgezahlten Mindestlöhnen ermittelte der Zoll dort in rund 450 Fällen. Insgesamt geht es bei den Ermittlungen der Finanzkontrolle um Schäden in Höhe von rund 457,2 Millionen Euro allein im ersten Halbjahr.

Der Chef der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Robert Feiger, forderte wirkungsvollere Maßnahmen gegen solche Straftaten. "Die tatsächlichen Zahlen dürften weitaus höher sein. Mindestlohnbetrug ist nach wie vor an der Tagesordnung", teilte er am Montag mit. "Ein stärkerer Kontrolldruck und eine größere Abschreckungswirkung sind hier erforderlich – im Interesse der Beschäftigten, aber auch im Interesse der ehrlichen Unternehmen."