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Aufgespießt Peinliche Werbe-Panne beim Berliner Senat

Land will seine Modernität beweisen - mit uraltem Gebraucht-Slogan

Von Axel Ehrlich 24.09.2020, 01:01

Peinliche Geschichte, die die Kollegen vom Berliner „Tagesspiegel“ mal aufgeschrieben haben. Eine von vielen Possen um die Berliner Verwaltung, die damit den unzerstörbaren Ruf ihrer, nun ja, Einzigartigkeit weiter zementiert.

Für kolportierte 1,5 Millionen Euro hatte sich die Senatskanzlei von der renommierten Kreativ-Agentur Jung von Matt kürzlich den neuen Slogan „Wir sind ein Berlin“ schöpfen lassen, dazu ein paar Neben-Claims für besondere Anwendungen. Einer davon war nicht nur nicht ganz neu, sondern schon ziemlich gebraucht: Auf Berlins offizieller Internetseite und dem Twitter-Account tauchte plötzlich der Slogan „Vom ich zum Wir“ auf. Derselbe Spruch, mit dem 1960 knapp 800 000 Bauern zwangsenteignet wurden – sie mussten ihr Land in die LPGs überführen.

Historiker monierten, Senat wehrte sich. Schließlich verschwand der unselige Spruch doch klammheimlich wieder von Webseite und Twitterpräsenz. Bislang wurde er noch nicht ersetzt durch „Berlin, wir sind doch lernfähig, zumindest ein bisschen“.