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Bundeswehr Zu schnell in den Krieg

Bevor Deutschland in den Kampf gegen den IS zieht, muss klar sein, wer eigentlich mit wem wogegen kämpft.

29.11.2015, 23:01

In rasantem Tempo wird die Bundeswehr auf den neuen Einsatz gegen den Islamischen Staat getrimmt. Das geht einfach zu fix. Schließlich hat es einen Kampfeinsatz in dieser Größenordnung seit Afghanistan nicht mehr gegeben, auch wenn bisher noch nicht die Rede von deutschen Bodentruppen für Syrien ist. Das aber läge in der Logik dieses Krieges, von dem niemand weiß, wie er ausgeht. Vor allem fehlt ein politisches Konzept für einen syrischen Staat der Zukunft.
Wer kämpft eigentlich mit wem wogegen? Russland will militärisch sowohl den Islamischen Staat als auch die Opposition gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad ausschalten. Frankreich ist plötzlich auch bereit, die syrischen Regierungstruppen als Partner im Anti-Terror-Bündnis zu begrüßen. Deutschland, das zuallererst dem Bitten um militärische Hilfe aus Paris folgt, ist bereits dabei nachzuziehen. Erst aber müsste das Knäuel widerstrebender Interessen und Akteure entwirrt werden, ehe Deutschland in Nahost in den Krieg zieht.