1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Obama beliebt zu scherzen

Aufgespießt Obama beliebt zu scherzen

US-Präsident Barack Obama kann nicht nur über Donald Trump lachen, sondern auch über sich selbst.

02.05.2016, 05:05

Washington (dpa) l Dort, wo über den Präsidenten gescherzt werden darf, herrscht gemeinhin Demokratie. Aber auch ein selbstironischer Präsident ist ein starker Hinweis darauf. Ein Recip Erdogan hätte für beides überhaupt kein Verständnis. Auch nicht für den Auftritt von Barack Obama. Mit einem Feuerwerk von Witzeleien über Freunde, Gegner und sich selber hat der US-Präsident am Sonnabendabend (Ortszeit) seinen Ausstand als „Komödiant der Nation“ gegeben. Obama trat als humoriger Gastredner beim alljährlichen Galadinner der beim Weißen Haus akkreditierten Washingtoner Korrespondenten auf – und nahm erwartungsgemäß mit besonderem Genuss den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump aufs Korn.

So spießte er dessen außenpolitische Unerfahrenheit auf und äußerte scherzhaft Verwunderung darüber, dass Trump dem Dinner ferngeblieben sei. Vielleicht deshalb, weil er damit beschäftigt gewesen sei, „Beleidigungen an Angela Merkel zu twittern“, spöttelte Obama mit Blick auf Trumps Leidenschaft für das Online-Zwitschern und seine Kritik an der Flüchtlingspolitik der Bundeskanzlerin. Aber auch die demokratischen Präsidentschaftsbewerber Hillary Clinton und Bernie Sanders blieben nicht verschont.

Obama porträtierte sich knapp neun Monate vor dem Ausscheiden aus dem Amt als ein ergrauender Mann, der auch nachts hellwach ist, weil er dann regelmäßig zur Toilette muss. Und wer wird nächstes Jahr seine Nachfolge antreten? „Wer sie sein wird, darüber kann man nur rätseln.“