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Hurrikan "Nate" bringt Tod und Verwüstung

Als dritter Tropensturm in sechs Wochen sucht "Nate" die US-Golfküste heim. Bedroht war auch die Metropole New Orleans.

Von Gabriele Chwallek 08.10.2017, 23:01

Washington (dpa) l Hurrikan „Nate“ löste am Wochenende in den südlichen USA Überschwemmungen durch hohen Wellengang aus. Insgesamt gut 100.000 Menschen waren am Sonntagvormittag (Ortszeit) ohne Stromversorgung. „Nate“ war in der Nacht zum Sonntag als Hurrikan der schwächsten Kategorie eins zweifach auf Land getroffen: zunächst südöstlich der Jazz-Metropole New Orleans in Louisiana und dann nach einem erneuten kurzen Zug über das Wasser weiter östlich nahe dem Küstenort Biloxi (Mississippi). Beim Aufprall auf die Küste entwickelte der Sturm Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometern in der Stunde. Auf seinem anschließenden Weg landeinwärts über Mississippi und Alabama verlor er dann rasch an Kraft und wurde vom Hurrikan-Zentrum in Miami zum Tropensturm heruntergestuft.

In Biloxi überschwemmte „Nate“ mehrere Straßen. Die zahlreichen Kasinos dort hatten US-Medienberichten zufolge bereits am Samstagnachmittag geschlossen. Das Wasser habe dort an einigen Türen halbhoch gestanden, meldete das Nachrichtenportal „AL.com“.

New Orleans, das 2005 vom Hurrikan „Katrina“ schwer zerstört worden war und Hunderte Tote zu beklagen hatte, blieb von einem direkten Auftreffen von „Nate“ verschont. Wegen befürchteter Überschwemmungen hatte Bürgermeister Mitch Landrieu für die Nacht zum Sonntag vorsichtshalber eine Ausgangssperre verhängt.

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor die Einwohner der Küste am Golf von Mexiko aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen und die Hurrikan-Warnungen zu beherzigen.

„Nate“ war der dritte Hurrikan, der innerhalb von nur sechs Wochen die US-Golfküste heimsuchte. Am 24. August hatte „Harvey“ das südöstliche Texas unter Wasser gesetzt. Danach ging am 10. September „Irma“ in Florida an Land und richtete Schäden in weiten Teilen des Sonnenschein-Staates an. Nur zehn Tage später wurde außerdem das US-Außengebiet Puerto Rico von Hurrikan „Maria“ massiv verwüstet.

Vor seiner Ankunft in den USA hatte „Nate“ in mehreren Ländern Mittelamerikas heftige Regenfälle verursacht. Bei Überschwemmungen und Erdrutschen starben mindestens 26 Menschen in Costa Rica, Nicaragua und Honduras. Dutzende galten am Wochenende noch als vermisst.