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Bali Furcht vor Vulkanausbruch

35.000 Menschen sind auf der Ferieninsel Bali wegen der Gefahr eines Vulkanausbruchs evakuiert worden.

24.09.2017, 23:01

Jakarta (dpa) l Auf der indonesischen Ferieninsel Bali wächst die Furcht vor einem gewaltigen Vulkanausbruch. Fast 35.000 Menschen hätten mittlerweile ihre Dörfer in der Nähe des immer heftiger brodelnden Mount Agung verlassen, wie ein Sprecher der Nationalen Katastrophenschutzbehörde am Sonntag mitteilte. Befürchtet wird, dass der 3030 Meter hohe Vulkan im Westen der Insel nach tagelangem Rumoren jederzeit ausbrechen kann. Es wäre das erste Mal seit mehr als einem halben Jahrhundert. Bei Eruptionen 1963 und 1964 kamen mehr als tausend Menschen ums Leben.

„Der Vulkan spuckte weiße Wolken aus“, sagte Behördensprecher Sutopo Purwo Nugroho weiter. „Sein Magma bewegt sich nach wie vor.“ Rund um den Mount Agung (in der Landessprache: Gunung Agung) gilt seit Freitagabend die höchste Warnstufe vier. Die indonesischen Behörden registrierten allein am Sonnabend mehr als hundert starke Erdstöße. Die Behörden erklärten einen Umkreis von bis zu zwölf Kilometern zur Sperrzone, deren Betreten verboten ist. Die Zahl der Menschen, die sich in Sicherheit bringen, dürfte weiter steigen, sagte Nugroho. Es gebe aber auch Anwohner, die aus Angst um ihr Vieh das Risiko eingingen und wieder zu ihren Häusern zurückkehrten.

Im Gebiet um den Vulkan leben insgesamt etwa 80.000 Menschen, viele unter ärmlichen Bedingungen. Mit Lastwagen der Regierung wurden Tausende Anwohner in Not-Quartiere gebracht, die in Schulen, Sporthallen und auch auf offenem Feld eingerichtet wurden. Allein im Distrikt Karangasem, in dem der Vulkan liegt, gibt es mehr als 200 solcher Zentren.

Der Mount Agung ist der höchste Berg auf Bali. Der nahezu kegelförmige Vulkan liegt relativ weit entfernt von den bekannten Urlaubszentren um die Städte Kuta und Ubud. Mit dem Auto sind es dorthin mehr als zwei Stunden.