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Bürgerkrieg Zootiere aus Syrien mit Kriegstrauma

Auch die Tiere in den Zoos in Syrien leiden unter dem Bürgerkrieg. Während die körperlichen Wunden heilen, bleiben die seelischen.

16.01.2018, 11:41

Amman (dpa) l Millionen Menschen leiden unter dem Bürgerkrieg in Syrien – doch auch für viele Tiere bedeutet der blutige Konflikt ein Leben in Elend. Aktivisten versuchen zu helfen, wo sie können. Sie haben aus einem Zoo in Aleppo von den einst 300 Tieren vor Ausbruch des Krieges noch 13 Geschöpfe im vergangenen Sommer retten können.

Fünf Löwen, zwei Tiger, zwei Asiatische Schwarzbären, zwei Hyänen und zwei Hunde wurden aus dem Land gebracht und leben nun in Amman in Jordanien. "Ich glaube, dass Tiere zu unserem Planeten gehören und wir auch ihnen helfen müssen", so Aktivist und Tierarzt Amir Khalil.

"Wir haben die Rettung monatelang geplant", berichtete Khalil. Verschiedene Rebellengruppen und Behörden seien eingeweiht gewesen, damit die Mission gelingt. Khalil hat einst auch aus der damaligen IS-Hochburg Mossul im Irak eine Bärin und eine Löwin gerettet.

"Äußerlich sind die Tiere in einem guten Zustand und haben sich mittlerweile wieder gut eingelebt", sagte Khalil. "Aber die Tiere sind genau wie Menschen schwer traumatisiert." Sobald etwa Hubschrauber zu hören seien, würden die Tiere sich sofort verstecken.

"Häufig schwindet in den Kriegen die Menschlichkeit, aber dass so viele Menschen bei der Rettung der Tiere beteiligt waren, zeigt doch, dass die Menschlichkeit wiederkommt", sagte der Tierarzt.