1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Viele Kinder unter den Todesopfern

Erdrutsch Viele Kinder unter den Todesopfern

Starke Regengüsse lösten nahe der Hauptstadt von Sierra Leone einen Erdrutsch aus, der mehr als 350 Menschen unter sich begraben hat.

15.08.2017, 11:30

Freetown (dpa) l Hunderte Tote und Verletzte, tausende Obdachlose: Nahe der Hauptstadt des westafrikanischen Staates Sierra Leone läuft nach dem gewaltigen Erdrutsch und Überschwemmungen die Suche nach den Opfern. An den Rettungsarbeiten beteiligen sich neben freiwilligen Helfern auch Soldaten. Viele der Opfer sind grässlich verstümmelt. Während ein örtlicher Rotkreuz-Sprecher am Dienstagmorgen von 205 bestätigten Toten und 71 Verletzten sprach, berichteten örtliche Medien von weit über 350 Toten. Darunter sind mehr als 100 Kinder, die bereits aus den Fluten geborgen wurden. Die Zahlen dürften noch steigen, da die Lage in der Nähe der Hauptstadt Freetown völlig unübersichtlich ist.

Eine Quelle im Gesundheitsministerium sprach bereits am Montagabend von bis zu 500 Toten. "Es ist möglich, dass Hunderte tot unter dem Geröll liegen", sagte Vizepräsident Victor Foh an der Unglücksstelle. In über 1000 verschütteten Häusern würden weitere Opfer befürchtet. Präsident Ernest Koroma sprach von einer "nationalen Tragödie".

Der Erdrutsch ereignete sich bei dem Ort Regent in der Nähe der Hauptstadt Freetown, als nach heftigen Regenfällen Teile eines völlig aufgeweichten Hügels abbrachen. Das Rote Kreuz ermutigte die Anwohner angesichts weiterhin bestehender Gefahr, die Region zu verlassen. Zahlreiche Straßen der Hauptstadt sind von Wassermassen überflutet, was Bergungsarbeiten zusätzlich erschwert.