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Hurrikan "Maria" USA intensivieren Hilfe für Puerto Rico

Nach Texas und Florida ist Puerto Rico das dritte große Katastrophengebiet der USA in der Hurrikansaison 2017 - und es ist das schwierigste.

28.09.2017, 17:57

Washington (dpa) l US-Präsident Donald Trump hat mit sofortiger Wirkung ein Gesetz ausgesetzt, das Schiffslieferungen ins vom Hurrikan "Maria" zerstörte US-Außengebiet Puerto Rico erschwert. Das teilte Trumps Sprecherin Sarah Sanders am Donnerstag in Washington mit. Die Maßnahme sei Teil eines geänderten Maßnahmenpakets für Puerto Rico, sagte der Heimatschutzberater des Präsidenten, Tom Bossert.

Dem Gesetz zufolge dürfen Schiffe mit Güterlieferungen von den USA aus nur dann einen anderen US-Hafen – auch Puerto Rico – anlaufen, wenn sie unter US-Flagge fahren. Ausländische Schiffe durften bisher keine Waren von US-Häfen nach Puerto Rico befördern – nun wird dies ermöglicht. Das Gesetz, der sogenannte Jones Act, war bereits vom 8. bis 22. September wegen der Hurrikans ausgesetzt, trat dann aber wieder in Kraft.

Hilfsorganisationen und Bürger in Puerto Rico hatten angesichts der immensen Hurrikan-Schäden und der mangels Trinkwasser, Treibstoff und Strom schleppenden Wiederaufbau-Arbeiten das Gesetz scharf kritisiert. Es könne im Extremfall sogar zu Todesfällen führen. Vor allem Benzin werde gebraucht, um die Hilfsgüter verteilen zu können. Derzeit sollen noch 9000 Container in den Häfen liegen, die nicht transportiert werden können.

Der Fokus liege nun auf Trinkwasser und Dieselkraftstoff, sagte Bossert. Dieser müsse überall auf die Insel kommen, damit Notstromaggregate betrieben werden könnten und die Versorgung mit Elektrizität wieder gewährleistet werde. 44 von 69 Krankenhäusern in Puerto Rico seien wieder in Betrieb. Auch vier Häfen und acht Flughäfen liefen. Die US-Bundesregierung habe mehr als 10.000 Kräfte nach Puerto Rico entsandt, davon 7200 Soldaten.

Trump will am kommenden Dienstag Puerto Rico besuchen. Die Schäden, inklusive des Ausfalls für Wirtschaftsunternehmen, werden auf 30 Milliarden Dollar geschätzt. Die Inselregierung hat ein Hilfspaket von Washington gefordert. Puerto Rico stand zuletzt auch ohne Wetterkatastrophen mehrmals vor der Pleite und war auf Hilfen der USA angewiesen. Als assoziierter Freistaat gehört die Insel nicht zu den Vereinigten Staaten. Zwar sind die Bewohner US-Bürger, aber sie dürfen nicht an der Präsidentschaftswahl teilnehmen, und ihre Delegierten im Kongress in Washington haben kein Stimmrecht.

Während sich der inzwischen vor der Küste des US-Bundesstaates North Carolina befindliche Sturm "Maria" vom Hurrikan zum Tropensturm abgeschwächt hatte, machen sich mehr und mehr Prominente ans Spendensammeln. Zuletzt hatten sich Marc Anthony und Jennifer Lopez, die auch Verwandte auf der Karibikinsel hat, engagiert.