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Kran-Umsturz Mehr als 80 Tote in Mekka

Ein Unwetter führt zur Katastrophe: Ein Kran stürzt in die Große Moschee von Mekka - mehr als 85 Menschen sterben.

Von Mey Dudin, dpa 11.09.2015, 19:02

Riad (dpa) l Beim Sturz eines Krans auf die Große Moschee von Mekka sind am Freitag mindestens 62 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben von saudiarabischen Rettungskräften wurden auch etwa 30 Menschen verletzt. In Mekka beginnt in rund zehn Tagen die Hadsch, die weltweit größte muslimische Pilgerfahrt, zu der jedes Jahr hunderttausende Gläubige anreisen.

Das Unglück kommt zu einer Zeit, in der die Vorbereitungen für die große islamische Pilgerfahrt auf Hochtouren laufen. Denn in etwa zehn Tagen – genau weiß man es erst, wenn die Mondsichel gesichtet wird – werden in Mekka wieder Millionen Gläubige zum "Hadsch" erwartet.

Dort versammeln sie sich im Hof der Großen Moschee, wo die würfelförmige Kaaba ist, pilgern zum etwa 25 Kilometer entfernten Berg Arafat, wo der Prophet Mohammed seine letzte Predigt gehalten haben soll, und begehen auf dem Rückweg nach Mekka die symbolische Steinigung des Teufels, indem sie Kieselsteine auf Wände werfen.

Der Hadsch ist eine der fünf Säulen des Islams. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, sollte einmal im Leben nach Mekka pilgern.

Immer wieder kommt es dabei aber auch zu tödlichen Unglücken: Beim schwersten – im Jahr 2006 – starben bei einer Massenpanik mehr als 350 Menschen. Im Jahr 1979 griffen während des "Hadsch" bewaffnete Attentäter die Heilige Moschee an und nahmen die Gläubigen als Geiseln. Hunderte Menschen starben damals.

Inzwischen wird Mekka von den saudischen Sicherheitskräften stark überwacht. Und es wird mächtig gebaut: Die Wallfahrtsstrecke wurde erweitert und das einstige Nadelöhr, die Brücke bei Mina, auf mehrere Ebenen ausgebaut.

Eine neue Metro transportiert seit vier Jahren Hunderttausende Wallfahrer, die nicht laufen wollen, zwischen den Heiligen Stätten. Die Pilgerstadt ist zu einer modernen Metropole geworden. Das US-Nachrichtenmagazin "Time" schrieb vor einem Jahr, dass der Bautätigkeit in Mekka jedoch viele historische Stätten zum Opfer fallen.

Vor der Naturgewalt bot all dies nun keinen Schutz. Mehr Einzelheiten zu dem Unglück gab es zunächst nicht. Die saudische Behörden ordneten eine Untersuchung an. Aufgrund der vielen Verletzten, dürfte die Zahl der Toten noch weiter steigen.

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