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Russland Der Westen hat keine Option

Der Verdacht erhärtet sich, dass Russland etwas mit der Vergiftung von Sergej Skripal zu tun hatte.

Von Alois Kösters 14.03.2018, 00:01

Viele Hinweise sprechen dafür, dass Russland die organisierte Kriminalität nutzt, um Staaten zu destabilisieren und Oppositionelle zu terrorisieren. Boris Nemzow wird direkt vor dem Kreml erschossen. Alexander Litwinenko stirbt öffentlich qualvoll an einer Polonium-Vergiftung. Sergej Skripal gerät mitten in Salisbury in eine Giftgaswolke. Das sind Machtdemonstrationen mit Mitteln, die nur ein Staat zur Verfügung stellen kann. Wer würde solchen Aufwand treiben, nur um einen Menschen umzubringen?

Der Verdacht erhärtet sich, dass Russland informelle Gruppen nutzt, zu denen staatliche Stellen nur sporadisch Kontakt aufnehmen. Informationsbeschaffung, Destabilisierung und Terrormord sind outgesourct. Der Westen hat keine diplomatischen Optionen ohne Bekenntnis oder Beweis. Und die EU hat kein Interesse daran, aus vielen Hinweisen eine Tatsache abzuleiten. Denn einem Giftgasanschlag müsste sie sehr robust entgegnen. Wladimir Putin weiß: Dazu ist sie nicht in der Lage.