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Bad Elster Trinkwasserforschung wird ausgebaut

Mehr Labore, differenziertere Aufgaben: Das Umweltbundesamt will die Forschungen am Trinkwasser in Bad Elster konkurrenzfähig halten.

21.09.2018, 10:02

Bad Elster (dpa) l Im Rahmen größerer Umstrukturierungen beim Umweltbundesamt (UBA) soll der sächsische Standort in Bad Elster mit seinen umfassenden Trinkwasserforschungen gestärkt werden. Geplant ist ein Neubau im Ort für 43 Millionen Euro bis 2025, erklärte die Projektverantwortliche Antje Schindler vom Hauptsitz des UBA in Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt). "Bad Elster hat sich mit der Trinkwasserforschung seit Jahrzehnten international einen Namen gemacht".

Im Neubau sollen Sicherheitslabore der Stufe 3 möglich sein. "Das bedeutet, dass dort mit Schleusen und Überdruck gearbeitet werden kann, unsere Behörde hat bisher noch keine vergleichbaren Sicherheitsräume", so Schindler. Dabei gehe es auch um Wettbewerbsfähigkeit: Man wolle auf dem wissenschaftlich neuesten Stand der internationalen Trinkwasser-Forschung sein.

Auch Untersuchungen zu verschiedenen Erregern im Trinkwasser und Seuchen seien möglich, beispielsweise zu EHEC, schilderte Schindler. Für andere Standorte der Bundesbehörde bedeutet die Neustrukturierung das Aus: Im Rahmen der "Konsolidierung" sollen laut Schindler die deutschlandweiten Standorte von sechs auf vier schrumpfen – und Langen in Hessen sowie Berlin-Dahlem wegfallen.

Zugleich sind acht große Bauprojekte geplant, von denen das vogtländische Bad Elster nur einen Teil einnimmt. Auch an den Häusern in Berlin-Grunewald und am Hauptsitz in Dessau-Roßlau stehen beispielsweise Veränderungen in Millionenhöhe an.

Bad Elster habe wegen der langen Spezialisierung auf die Trinkwasserforschung seinen Standort erhalten können, so Schindler. Bereits 1952 gründete sich hier ein Forschungsinstitut. Im bisherigen Gebäude sind rund 60 Mitarbeiter beschäftigt, im Neubau erhöht sich die Zahl laut Behörde geringfügig.

Wichtig sei die Vorbildfunktion in Sachen regenerative Energien: "Wir streben in Bad Elster an, dass das Gebäude einmal nur die Energie verbraucht, die es auch erzeugt, beispielsweise über die Nutzung der Sonne", erklärte Schindler. Zusätzlich soll die Öffentlichkeit über eine Bibliothek und einen Bürgerservice stärker über die Arbeit der Wissenschaftler informiert werden.