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Bundestagswahl Stiftung fordert professionelleren AfD-Umgang

Die Amadeu-Antonio-Stiftung rät zu einem besseren Umgang mit der AfD. Der Magdeburger Verein "Miteinander" gibt eine Handlungsempfehlung.

23.08.2017, 23:01

Berlin (dpa) l Die Amadeu-Antonio-Stiftung für Zivilgesellschaft und Demokratische Kultur vermisst bei den im Bundestag vertretenen Parteien bisher eine "klare Strategie der Auseinandersetzung mit Inhalten und Methoden der AfD". Nach dem absehbaren Einzug der rechtspopulistischen Partei ins Parlament nach der Bundestagswahl sei zu erwarten, "dass es sprachlich zur Normalisierung von Menschenfeindlichkeit kommen wird", sagte der Geschäftsführer der Stiftung, Timo Reinfrank, am Mittwoch in Berlin. Auf diese Gefahr seien die Parteien noch nicht ausreichend vorbereitet. Die Stiftung habe daher "Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der AfD" formuliert.

Als Beispiele für einen unprofessionellen Umgang mit der AfD nannten Reinfrank und Thomas Hahnel vom Miteinander-Netzwerk in Sachsen-Anhalt die Weigerung der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) an einer TV-Debatte mit einem AfD-Vertreter teilzunehmen und die Wahl des AfD-Kandidaten Daniel Rausch zum Vize-Landtagspräsidenten in Magdeburg im April 2016.

Infografik: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre (KW 33) | Statista Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

"Der Rechtspopulismus ist im Moment eine größere Bedrohung als der Rechtsextremismus", erklärte Reinfrank. Der Leiter des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena, Matthias Quent, sagte, Vertreter des rechtsnationalen Flügels des Thüringer AfD-Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke seien in allen Landesverbänden der Partei auf sicheren Listenplätzen zu finden. "Die AfD gibt dem Hass in den Parlamenten eine Stimme", so Quent weiter.

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