1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Deutschland
  6. >
  7. Männer sollen sechs Kinder missbraucht haben

Ermittlungen Männer sollen sechs Kinder missbraucht haben

Bei einer Wohnungsdurchsuchung finden Ermittler Tausende kinderpornografische Bilder. Ein Mann wird verhaftet, drei weitere verdächtigt.

31.10.2019, 15:28

Bergisch Gladbach (dpa) l Nach dem Fund von kinderpornografischem Material in einer Wohnung in Bergisch Gladbach (Nordrhein-Westfalen) sind vier Verdächtige festgenommen worden. Sie sollen mindestens sechs Kinder im Alter bis zu zehn Jahren schwer sexuell missbraucht haben, sagte der Leiter der Kriminaldirektion Köln, Klaus-Stephan Becker, am Donnerstag. Das jüngste Opfer sei nicht einmal ein Jahr alt. Es handele sich um Kinder oder Stiefkinder der Verdächtigen.

Ins Rollen kamen die Ermittlungen, nachdem Beamte die Wohnung eines 42-Jährigen in Bergisch Gladbach wegen des Verdachts der Kinderpornografie durchsucht hatten. Bei der Auswertung des sichergestellten Materials mit einem Datenvolumen von etwa drei Terabyte fanden sich Hinweise darauf, dass der Deutsche in seiner Wohnung Kinder missbraucht, die Taten gefilmt und weiterverbreitet habe. Außerdem führten Spuren zu den drei weiteren Verdächtigen.

Zwei Männer seien im Raum Wesel sowie bei Wiesbaden festgenommen worden und säßen bereits in Untersuchungshaft, erklärten die Ermittler. Ein 26-Jähriger aus dem Raum Wesel sei Bundeswehrsoldat, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Kleve der Deutschen Presse-Agentur. Ein vierter Festgenommener aus Langenfeld solle am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt werden.

Die Männer sollen nach bisherigen Erkenntnissen über Internet-Chats Bilder ausgetauscht haben. Ob sie sich persönlich kannten, sei noch unklar, sagte der Kölner Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. "Sie sehen mich fassungslos und bestürzt", sagte Polizeipräsident Uwe Jacob. Die Auswertung des Materials werde längere Zeit in Anspruch nehmen. Die Kölner Polizei hat 20 Beamte abgestellt, die unter anderem die riesigen Datenmengen auswerten sollen, um mögliche weitere Täter und Opfer ausfindig zu machen. Bisher gebe es aber keine Hinweise darauf.