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Ermittlungen Schweigen nach Nürnberger-Messerangriff

Ist ein gebürtiger Sachsen-Anhalter für die Messerattacke auf drei Frauen in Nürnberg verantwortlich? Der Mann schweigt.

17.12.2018, 11:57

Nürnberg (dpa) l Nach der Festnahme des mutmaßlichen Messerstechers von Nürnberg wertet die Polizei weiter Hinweise zu dem Fall aus. Der 38-Jährige schweigt immer noch zu den Vorwürfen, wie die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth am Montag auf Anfrage erklärte. Der Deutsche soll am vergangenen Donnerstag drei Frauen im Alter von 26, 34 und 56 Jahren niedergestochen haben. Alle drei Opfer wurden am Oberkörper schwer verletzt – zwei der Frauen waren zeitweise in Lebensgefahr.

Der Mann ist laut Staatsanwaltschaft gebürtig aus Sachsen-Anhalt und nicht – wie es zuvor fälschlicherweise geheißen hat – gebürtiger Thüringer. Er sitzt seit vergangenen Freitag wegen Diebstahls in Untersuchungshaft Er hatte versucht, in einem Geschäft ein Käsemesser zu stehlen.

Bereits zu dem Zeitpunkt sei der 38-Jährige auch schon dringend tatverdächtig gewesen, auf die Frauen eingestochen zu haben. Da er zudem wohnsitzlos gewesen sei, sei der Haftbefehl zunächst auf den versuchten Diebstahl von Waffen ausgestellt worden, hieß es.

Die Anklagebehörde will auch "zeitnah" Haftbefehl wegen versuchten Mordes in drei Fällen beantragen. Weil der Mann schon in U-Haft sitze, gebe es erstmal keinen Grund zur Eile, sagte eine Sprecherin. Der Haftantrag werde höchstwahrscheinlich noch diese Woche gestellt.

Eine Polizeistreife hatte den mehrfach vorbestraften Mann in der Nähe der Tatorte im Stadtteil St. Johannis in Gewahrsam genommen. Auf ihn hatten die Beschreibungen der Opfer sowie von Zeugen gepasst. Außerdem hatte er die Tatwaffe dabei – ein Messer. Für die Ermittler erhärtete sich der Tatverdacht unter anderem durch DNA-Spuren eines Opfers an dem Tatmesser.