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Gnadenhof "Waldkuh" Elli bringt Kälbchen zur Welt

Kuh Elli, die mit ihrer Flucht in den Schaumburger Wald wochenlang für Schlagzeilen sorgte, hat jetzt ein Kälbchen geboren.

03.01.2018, 10:03

Oldenrode (dpa) l Sie hatte mit ihrer Flucht in den Schaumburger Wald im vergangenen Sommer wochenlang für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt hat die "Waldkuh" Elli in ihrem neuen Zuhause, einem Gnadenhof in Oldenrode-Moringen (Landkreis Northeim), ein Kälbchen zur Welt gebracht. Das Jungtier sei kurz vor Weihnachten geboren worden und wohlauf, berichtete die prominente Tierrechtlerin Barbara Rütting in ihrem Newsletter. Darin ruft sie zugleich zu weiteren Spenden für Elli auf.

"Elli und ihr Kälbchen können jetzt gemeinsam ihr Leben hier verbringen", sagte Gnadenhof-Mitleiterin Melanie Vogelei der dpa. Ihre anfängliche Scheu, die sie während ihres dreimonatigen Lebens im Wald entwickelt habe, habe sie inzwischen abgelegt. "Elli hat sich hier gut eingelebt und nicht ein einziges Mal einen Fluchtversuch unternommen", betont Vogelei.

Elli war nach Berichten von Tierschützern von einer Weide ausgerissen. Es sei ihr erster Weidegang gewesen. Bereits beim Entladen aus dem Viehtransporter habe die eigenwillige Kuh das Weite gesucht. Der Besitzer, ein Landwirt aus dem Landkreis Schaumburg, habe nach mehreren vergeblichen Versuchen, Elli einzufangen, schließlich die Suche aufgegeben. Er sei froh gewesen, dass sich Tierschützer dem ausgebüchsten Tier angenommen hätten.

Die in der Region lebende Tierschützerin Kerstin Mueller hatte die trächtige Kuh ausfindig gemacht, ihr Vertrauen gewonnen und sie schließlich mit Beruhigungspillen im Futter aus dem Wald holen können. Mit Hilfe einer von Barbara Rütting gestarteten Spendenaktion habe die Kuh später freigekauft werden können. Aber erst nach längerer Suche fanden Rütting und ihre Mitstreiter einen Gnadenhof, der die "Waldkuh" aufnahm. Für Tierrechtler ist Elli inzwischen zum Symbol für den Freiheitsdrang von Nutztieren geworden, denen der Schlachthof droht.