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Monarchie Lang lebe die Queen

Ab 9. September hat kein britischer Monarch länger regiert als Königin Elizabeth II.

05.09.2015, 23:01

London (dpa) l Während sie ihre Ur-Ur-Großmutter Victoria überholt und zur Monarchin mit der längsten Regierungszeit in der britischen Geschichte wird, macht die Queen Dienst nach Vorschrift. Am 9. September eröffnet die 89-Jährige eine schottische Bahnlinie. Sie hat in ihren mehr als 63 Jahren auf dem Thron Aufregenderes durchgemacht als das. Ein Überblick mit Höhe- und Tiefpunkten:

 

Die pompöse und sehr traditionelle Feier am 2. Juni 1953 war das erste große TV-Ereignis in Europa. Die BBC übertrug live – damals eine Sensation und kritisch beäugt von vielen im Establishment. Die Verkaufszahlen für Fernseher gingen in Großbritannien durch die Decke. Dass es geradezu altmodisch zuging bei der Zeremonie, soll ein Wunsch der jungen Königin gewesen sein.

 

Im November werden es 68 Jahre sein, die Elizabeth und Philip (94) verheiratet sind. Der Prinzgemahl war immer an ihrer Seite, tat sich mit seiner Rolle als „Mann von“ aber manchmal schwer. Verliebt hat die Queen sich in den gebürtigen Prinzen von Griechenland und Dänemark schon als Teenager. Im Gegensatz zu ihr fällt Philip oft durch flapsige bis unverschämte Bemerkungen auf – die Königin trägt es mit Fassung.

Thronfolger Prinz Charles (66) und seine Schwester Anne (65) kamen zur Welt, als Elizabeth noch Prinzessin war. Nach einigen Jahren, in denen sie sich voll den Regierungsgeschäften widmete, bekam sie mit Andrew (55) und Edward (51) zwei weitere Söhne. Die Queen hat acht Enkel, darunter Prinz William (33) und Prinz Harry (30) sowie fünf Urenkel. Die Geburt von Prinz George 2013 ließ die Briten jubeln. Zuletzt kam im Sommer Prinzessin Charlotte dazu.

 

Die Queen erbte 1952 kein Weltreich mehr, die endgültige Auflösung des britischen Empires fiel aber in ihre Regierungszeit. Viele der ehemaligen Kolonien sind mit den Briten noch über das Commonwealth verbunden, dessen Oberhaupt Elizabeth II. ist. 173 Mal hat sie Commonwealth-Länder besucht.

 

„Annus horribilis“ hat die Queen das Jahr genannt, in dem besonders viel Ungemach zusammenkam. Da war erstens die Sorge um die Kinder: Prinzessin Anne ließ sich scheiden, Charles und Diana trennten sich offiziell, Prinz Andrew und Sarah „Fergie“ Ferguson gingen ebenfalls auseinander. Außerdem brach auf Schloss Windsor ein Feuer aus und richtete gewaltigen Schaden an. Für den sollten zunächst die Steuerzahler aufkommen – ein Sturm der Entrüstung erhob sich. Seitdem zahlt die Queen „freiwillig“ Einkommens- und Kapitalertragssteuer.

 

Als Diana im August 1997 nach einem Unfall in Paris starb, versank ein ganzes Land in Trauer. Die Queen tat sich schwer, ihrem Volk gerecht zu werden. Viele fanden, dass ihre Ansprache zu spät kam. Die Beliebtheit des Königshauses sank auf einen Tiefpunkt. Meinung