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Nahost Tod von Israels Ex-Präsident Peres

Der ehemalige Präsident Israels und Friedensnobelpreisträger Schimon Peres ist nach einem schweren Schlaganfall gestorben.

28.09.2016, 05:28

Tel Aviv (dpa) l Israels Ex-Präsident Schimon Peres ist tot. Wie der israelische Rundfunk am frühen Mittwochmorgen berichtete, starb der 93-Jährige zwei Wochen nach einem schweren Schlaganfall in einem Krankenhaus in der Nähe von Tel Aviv. Seine Familie war in den letzten Stunden bei ihm.

Nach dem Schlaganfall war Peres an ein Beatmungsgerät angeschlossen und in Narkose versetzt worden. Sein Büro hatte seinen Zustand am Montag noch als "stabil" bezeichnet.

Zu Jahresbeginn hatte der Friedensnobelpreisträger bereits einen Herzinfarkt erlitten. Anfang September war ihm ein Herzschrittmacher eingesetzt worden.

Peres war zweimal Israels Regierungschef und mehrmals Minister. Den Friedensnobelpreis hatte er 1994 als Außenminister gemeinsam mit dem damaligen Ministerpräsidenten Izchak Rabin und PLO-Chef Jassir Arafat erhalten. Von 2007 bis 2014 war er Staatspräsident.

Peres hatte sich trotz seines hohen Alters bis zuletzt unvermindert für eine Verständigung zwischen Israelis und Arabern eingesetzt, unter anderem mit seinem Peres Center for Peace in Tel Aviv. Er hatte nie die Hoffnung auf eine friedliche Lösung im Nahost-Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern aufgegeben.

Wohl durch sein beharrliches Streben nach Frieden war er zudem einer der wenigen israelischen Politiker, der im Ausland beliebt war. Peres äußerte sich auch als Staatspräsident immer wieder sehr politisch – ungewöhnlich für dieses Amt.

Peres wurde 1923 als Sohn eines Holzhändlers im damaligen Ost-Polen geboren und wanderte 1934 ins damalige Palästina ein. Er wurde auch als Vater des israelischen Atomprogramms bekannt.