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Amtsübernahme Schwesig bricht in Männerdomäne ein

Der Landtag in Schwerin hat die SPD-Politikerin Manuela Schwesig zur ersten Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern gewählt.

04.07.2017, 23:01

Schwerin (dpa) l Mit der SPD-Politikerin Manuela Schwesig steht erstmals eine Frau an der Spitze von Mecklenburg-Vorpommern. Der Landtag in Schwerin wählte die frühere Bundesfamilienministerin am Dienstag zur neuen Ministerpräsidentin und Nachfolgerin des erkrankten Erwin Sellering.

Die 43-jährige Schwesig erhielt 40 von 70 abgegebenen Stimmen und brachte damit nicht alle Abgeordneten ihrer SPD/CDU-Koalition hinter sich. Diese hat im Parlament 42 von 71 Sitzen, ein Mitglied der beiden Regierungsfraktionen fehlte wegen Krankheit.

Schwesig war von 2008 bis 2013 Sozialministerin in Mecklenburg-Vorpommern, ehe sie Bundesministerin wurde. Ihr Wechsel von Berlin in die Schweriner Staatskanzlei kommt früher als erwartet. Ursprünglich wollte sie im September für den Bundestag kandidieren und später SPD-Spitzenkandidatin in Mecklenburg-Vorpommern werden.

Sellering war im Herbst 2016 für eine dritte Amtszeit gewählt worden. Wegen einer Krebserkrankung, die im Mai diagnostiziert worden war und eine sofortige Behandlung erforderte, schied er vorzeitig aus der Regierungsspitze aus und gab auch den SPD-Landesvorsitz ab. Beide Ämter übt nun – auf Vorschlag Sellerings – Schwesig aus. Der 67-Jährige behält sein Landtagsmandat, er nahm am Dienstag an der Abstimmung teil.

Schwesig kündigte an, Sellerings politischen Kurs halten zu wollen. Wirtschaftsförderung zur Schaffung gut bezahlter Jobs, die weitere Unterstützung von Familien, die Sicherung des sozialen Zusammenhalts und solide Finanzen blieben die Schwerpunkte der SPD/CDU-Regierung. „Ich werde mit aller Erfahrung, Kraft und Leidenschaft das neue Amt zum Wohle unseres schönen Landes ausüben“, versicherte Schwesig nach dem Amtseid.

Kontinuität soll es auch beim Personal geben: Schwesig wird mit der Regierungsmannschaft Sellerings weiterarbeiten. Von den acht Ressortchefs kommen fünf von der SPD, drei von der CDU.