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Bildungsbarometer Keine Gleichbehandlung im Job

Bundesbürger sehen die Gleichbehandlung von Mann und Frau im Beruf nicht erfüllt, in der Schule aber schon.

13.09.2018, 23:01

Berlin (dpa) l Was denken die Deutschen über Gleichbehandlung zwischen Mann und Frau? Antworten aus dem Bildungsbarometer 2018 geben einen Überblick.

Wie schätzen die Bundesbürger die Lage auf dem Arbeitsmarkt ein?
62 Prozent der Frauen und fast 49 Prozent des anderen Geschlechts finden, Männer würden auf dem Arbeitsmarkt bevorzugt, wie das am Donnerstag in Berlin veröffentlichte ifo Bildungsbarometer 2018 zeigt. Dabei gelten Unterschiede zwischen den Geschlechtern im Job den Forschern als „gesellschaftliche Norm“. Denn die Mehrheit meint, Mütter mit Kindern zwischen eins und sechs Jahre sollten ihre Berufstätigkeit reduzieren. Diese Meinung vertreten Frauen (65 Prozent) und Männer (64 Prozent). Nur 37 Prozent der Frauen und 34 Prozent der Männer finden, dass Väter wegen der Kinder im Beruf kürzer treten sollten.

Wie ist die Lage an den Schulen?
79 Prozent der Frauen und 74 Prozent der Männer meinen, in der Schule werde kein Geschlecht bevorzugt behandelt wird. Für die Unis gelten ähnliche Werte. Bei einzelnen Schulfächern sieht es etwas anders aus. Rund jede vierte Frau und fast jeder dritte Mann sehen Mädchen im Sprachunterricht in der Schule als bevorzugt an. Andersherum halten jede und jeder Dritte Jungen im Sportunterricht für bevorzugt. Bei den Jugendlichen, sind die Werte ähnlich, teils aber noch etwas ausgeprägter.

In welchen Fächern haben Mädchen und Jungen die Nase vorn?
In den Naturwissenschaften finden sich laut einer OECD-Studie unter den besten Schülern überdurchschnittlich mehr Jungen als Mädchen. Immer wieder zeigten Untersuchungen, dass Mädchen in der Grundschule bessere Leistungen in Deutsch aufweisen, besonders im Bereich Orthografie. Sie sind auch beim Lesen besser. Jungen erzielen im Schnitt bessere Leistungen in Mathematik. Dies ging aus dem IQB-Bildungstrend und der IGLU-Studie hervor.

Wäre getrennter Unterricht besser?
In den Augen der Bundesbürger nicht. Männer und Frauen sind zu mehr als 70 Prozent dagegen, dass die Zahl reiner Mädchen- und Jungenschulen erhöht wird. Mehr getrenntgeschlechtlichen Unterricht lehnen die Bundesbürger ebenso deutlich ab, gefragt wurde hier nach Mathe und Sprachen. Rund zwei von fünf Frauen und Männer finden aber, dass Sport an Grundschulen getrennt unterrichtet werden sollte. Unter den Jugendlichen gibt es noch mehr Befürworter für getrennten Sportunterricht: 54 Prozent der Mädchen und 48 Prozent der Jungen sind dafür.