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Brexit Regionale Firmen schlagen Alarm

Die Industrie- und Handelskammer Magdeburg sieht gravierende Folgen, wenn Großbritannien mit einem harten Brexit aussteigt.

15.11.2018, 23:01

Magdeburg (dpa/vs) l Die Industrie- und Handelskammer Magdeburg warnt vor gravierenden Folgen durch einen möglichen harten Brexit. „Die Hürden für die Ratifizierung des Vertrages bleiben sehr hoch“, erklärte IHK-Präsident Klaus Olbricht in Magdeburg. „Ich habe vor allem große Zweifel, ob die britische Regierungschefin eine Mehrheit im Parlament findet. Unsere Unternehmen müssen sich auf eine harte Gangart in den Handelsbeziehungen mit Großbritannien einstellen.“ Großbritannien will Ende März 2019 die Europäische Union verlassen. „Das wird unsere Unternehmen vor große Probleme stellen“, befürchtet Olbricht.

Die Unternehmen im Bezirk der IHK Magdeburg pflegen intensive Handelsbeziehungen mit dem Vereinigten Königreich. Auf der Rangliste der größten Exportländer für sachsen-anhaltische Firmen steht das Land nach Polen auf Platz 2, verdeutlichte Olbricht mögliche negative Auswirkungen auf die Handelsbilanz. „Ich fordere daher alle betroffenen Unternehmen dringend auf, rechtzeitig alle notwendigen Entscheidungen zu treffen und alle erforderlichen Verwaltungsmaßnahmen zu ergreifen, um Störungen des Geschäftsbetriebs zu vermeiden“, erklärte der IHK-Präsident.

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Eric Schweitzer, warnte vor allem vor den Risiken eines ungeordneten Austrittsabkommens: „Der Brexit wird zwar so oder so zu hohen Kosten für die Unternehmen führen, sei es wegen drohender Zölle oder zusätzlicher Brexit-Bürokratie. Ein ungeregelter Brexit wäre allerdings ein Desaster.“ Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) warnte Großbritannien energisch vor einem ungeordneten Brexit. Der EU-Austritt sei das größte Risiko für die britische Wirtschaft, aber nicht das einzige.