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Bundeswehr-Skandal Weitere Festnahme im Fall Franco A.

Polizisten haben bei Ermittlungen gegen den terrorverdächtigen Soldaten Franco A. weiteren Mann festgenommen, der bei rechten Anschlagsplanungen geholfen haben soll.

09.05.2017, 13:10

Karlsruhe/Berlin (dpa) l Im Fall des terrorverdächtigen Bundeswehrsoldaten Franco A. haben Ermittler einen weiteren Verdächtigen festgenommen. Das teilte die Bundesanwaltschaft am Dienstag in Karlsruhe mit. Es handele sich um Maximilian T., einen 27-jährigen Deutschen. Einsatzkräfte hätten den jungen Mann am Dienstag im baden-württembergischen Kehl festgenommen. Der Beschuldigte soll "aus einer rechtsextremistischen Gesinnung heraus" gemeinsam mit Franco A. und dem ebenfalls Ende April festgenommenen Mathias F. einen Anschlag geplant haben. "Spiegel Online" hatte als erstes über die Festnahme berichtet.

Die Bundesanwaltschaft teilte mit, nach den bisherigen Ermittlungen hätten die drei Verdächtigen einen Angriff auf das Leben hochrangiger Politiker und Personen des öffentlichen Lebens geplant, die sich in Ausländer- und Flüchtlingsangelegenheiten engagieren. Als Anschlagsopfer hätten sie unter anderem den früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck und Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) im Visier gehabt.

Die Ausführung der Tat sollte den Ermittlern zufolge Franco A. übernehmen. Dazu hatte sich der Soldat unter einer falschen Identität als Asylsuchender aus Syrien registrieren lassen. "Auf diese Weise wollten die drei Beschuldigten nach dem Anschlag den Verdacht auf in Deutschland erfasste Asylbewerber lenken", erklärte die Bundesanwaltschaft. Die geplante Tat sollte von der Bevölkerung als radikal-islamistischer Terrorakt eines anerkannten Flüchtlings aufgefasst werden.

Der nun festgenommene Maximilian T. soll Franco A. gedeckt haben, indem er den Soldaten gegenüber Vorgesetzten entschuldigte.

Zur Vorbereitung ihrer Tat hatten sich die Beschuldigten den Ermittlern zufolge in Österreich eine Pistole beschafft. Mitte Januar habe Franco A. die Waffe in einem Putzschacht auf einer Behindertentoilette am Wiener Flughafen deponiert. Dort wurde sie wenig später von österreichischen Polizisten entdeckt, was die Sicherheitsbehörden auf die Spur von Franco A. und Mathias F. brachte.

Der dritte Mann – Maximilian T. – sollte noch am Dienstag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.