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CDU-Parteitag Bundesregierung steht hinter Migrationspakt

Nachdem Jens Spahn eine Debatte zum Migrationspakt gefordert hatte, hat sich die Regierung erneut für das Abkommen ausgesprochen.

19.11.2018, 13:47

Berlin (dpa) l Die Bundesregierung hat sich nach dem Vorstoß von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für eine Debatte über den UN-Migrationspakt auf dem CDU-Parteitag nochmals klar zu dem Abkommen bekannt. "Die Bundesregierung steht hinter diesem Pakt", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Der Pakt helfe, wichtige Ziele der Bundesregierung in der internationalen Migrationspolitik zu erreichen und umzusetzen. Die Regierung sei überzeugt, dass eine globale Herausforderung wie die Migration nur global und multilateral angegangen und gelöst werden könne. Nationale Alleingänge würden in Sackgassen führen, sagte Seibert.

Spahn, der auf dem Parteitag einer der drei aussichtsreichen Kandidaten für die Nachfolge von Kanzlerin Angela Merkel an der Parteispitze ist, hatte angesichts der Widerstände vieler Länder eine Debatte über den Pakt auf dem CDU-Parteitag Anfang Dezember verlangt. In der Unionsfraktion sei schon intensiv darüber diskutiert worden, sagte er der "Bild am Sonntag". "Das sollten wir genauso offen auf dem CDU-Parteitag tun und das weitere Vorgehen abstimmen. Alle Fragen der Bürger gehören auf den Tisch und beantwortet, sonst holt uns das politisch schnell ein. Notfalls unterzeichnen wir eben später."

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte, eine Unterzeichnung des Abkommens sei – wie in den UN bei solchen Abkommen üblich – nicht vorgesehen. Der Pakt solle am 10./11. Dezember auf einem Gipfel in Marrakesch in Marokko angenommen werden. Anschließend werde er an die UN-Generalversammlung übermittelt und dort im Januar 2019 per Resolution förmlich angenommen. Bei dem fast zweijährigen Verhandlungsprozess habe es von Anfang an von der Bundesregierung und den UN enorme Bemühungen zur Transparenz gegeben. Auch die Abstimmung zwischen den Regierungsressorts hätte nicht enger sein können. Die Nachrichten von der deutschen Verhandlungsdelegation in New York seien beispielsweise sofort an die Ressorts gegangen.

Beim CDU-Landesparteitag in Röblingen am See (Landkreis Mansfeld-Südharz) hatte Sachsen-Anhalts CDU mehrheitlich einen Initiativantrag aus dem Kreisverband Anhalt-Bitterfeld beschlossen, wonach die Bundesregierung aufgefordert wird, den Migrationspakt nicht zu unterzeichnen.

Alle wichtigen Fragen und Antworten zum Migrationspakt gibt es hier.