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Dürre-Schäden BUND fordert anderen Umgang mit Wasser

Nach zwei Jahren mit extremer Trockenheit fordert der BUND ein Umdenken im Umgang mit Wasser. Gewässer sollen besser geschützt werden.

15.06.2020, 13:17

Berlin (dpa) l Der Umweltverband BUND fordert ein grundlegendes Umdenken im Umgang mit Deutschlands Gewässern, Regen und Grundwasser, um Folgen des Klimawandels abzufedern. "Wir müssen den Flüssen mehr Raum geben", forderte Verbandschef Olaf Bandt am Montag. Flussauen müssten wieder mehr Wasser speichern können, um das Hochwasserrisiko zu senken und Lebensräume zu erhalten. Die Schifffahrt müsse den Flüssen angepasst werden, nicht umgekehrt. Bauern müssten an den Standort angepasste Kulturen anpflanzen und nicht solche, die "Unmengen von Trinkwasser und Oberflächenwasser verbrauchen", mahnte Bandt. Oberste Maxime aber sei, aktiven Klimaschutz zu betreiben.

Schon vor dem Sommeranfang seien die Vorzeichen von Trockenheit und Dürre zu spüren, sagte Bandt. In ersten Gebieten sei es schon wieder verboten, Wasser zur Bewässerung aus Flüssen zu entnehmen. In Europa seien 40 Prozent der oberirdischen Gewässer durch Klimawandel, Nährstoffe – etwa aus Dünger – und Begradigungen belastet. Der Grundwasserspiegel sinke in weiten Teilen Deutschlands seit 30 Jahren, Bäche und Flüsse würden immer wärmer. Dennoch werde weiterhin ein "erheblicher Aufwand" getrieben, um Wasser schneller aus der Landschaft in Flüsse und Meere zu treiben – etwa durch Bebauung, Dränagen zur Entwässerung oder die Begradigung von Wasserläufen.

Im Sommer gebe es zunehmend längere Trockenperioden und Regen falle häufig als Starkregen, erklärte BUND-Gewässerexpertin Lilian Neuer. Deutschland stecke bereits in der Klimakrise und damit auch in einer Wasserkrise. Erstmals gehe es nicht nur um die Wasserqualität, sondern auch ein "Mengenproblem", das gelöst werden müsse.