Flüchtlinge Warnen ist zu wenig

Martin Schulz tut sich mit dem Flüchtlingsthema im Wahlkampf keinen Gefallen.

23.07.2017, 23:01

Mit der Flüchtlingskrise ist es wie mit dem vorherigen Finanzkollaps: Die gröbsten Auswüchse scheinen bekämpft – und flugs wird zum Alltag übergegangen. Bis es wieder knallt. Davor warnt Martin Schulz zu Recht. Doch ist das Flüchtlingsthema, so wie es der SPD-Kanzlerkandidat angeht, ungeeignet für den Wahlkampf. Die Leute wollen nicht mit Befürchtungen und Warnungen überhäuft werden, sondern Lösungen präsentiert bekommen.

Die gibt es in der europäischen Flüchtlingspolitik nicht. Schulz will erreichen, dass die Italiener von den fast 100.000 Ankömmlingen aus Afrika entlastet werden und sich andere europäische Staaten aufnahmebereit zeigen. Das Lockmittel soll EU-Geld sein. Deutschland streicht er, Osteuropa kann er streichen. Da bleibt wenig Spielraum. Wenn Schulz mit Flüchtlingspolitik Stimmen ziehen will, sollte er es mit den Defiziten in der Heimat versuchen. Von Integration bis Abschiebung gibt es ein breites Betätigungsfeld.