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Klimaabkommen Ausstieg sorgt für Zündstoff

Der Klimausstieg Trumps sorgt weltweit für Reaktionen: Merkel will den globalen Schutz auch ohne Trump vorantreiben.

02.06.2017, 12:23

Berlin (dpa) l Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will den globalen Klimaschutz trotz des Ausstiegs der USA aus dem Abkommen von Paris vorantreiben. "Allen, denen die Zukunft unseres Planeten wichtig ist, sage ich: Lassen Sie uns gemeinsam den Weg weitergehen, damit wir erfolgreich sind für unsere Mutter Erde", sagte Merkel am Freitag in Berlin. Das Pariser Abkommen werde gebraucht, um die Schöpfung zu bewahren. "Nichts kann und wird uns dabei aufhalten." Deutschland werde seine Verpflichtungen aus dem Abkommen erfüllen. Wichtig seien auch finanzielle Hilfen für die ärmsten und verwundbarsten Länder.

Merkel nannte die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump "äußerst bedauerlich – und damit drücke ich mich noch sehr zurückhaltend aus". Nun gelte es, "entschlossener denn je" in Europa und der Welt alle Kräfte zu bündeln, um große Menschheitsherausforderungen wie die des Klimawandels zu bewältigen.

Der vor mehr als 20 Jahren begonnene Prozess bis zum Pariser Abkommen sei unumkehrbar, auch wenn der Weg steinig sei. Merkel äußerte sich "gerührt und begeistert", wie viele Gruppen, Staaten und Unternehmen gerade auch in den USA trotzdem weiter mitgehen wollten. Dieser Weg sei "zum Wohl aller Menschen" und werde auch eine "Dynamik für mehr Wohlstand und mehr Chancen auf der Welt entfalten", sagte die Kanzlerin.

Neben Politikern und Geschäftsleuten haben auch viele Prominente US-Präsident Donald Trump für seinen Ausstieg aus dem Paris Klimaabkommen kritisiert. "Heute hat unser Planet gelitten. Es ist wichtiger, als je zuvor, zu handeln", twitterte Hollywood-Star Leonardo DiCaprio (42). Der Oscar-Preisträger setzt sich seit Jahren für den Umweltschutz ein und bat auf Twitter darum, Umweltorganisatoren zu unterstützen.

Der Schauspieler und Politiker Arnold Schwarzenegger (69) rief in einem Instagram-Video zu einer Revolution an der Basis auf, "um unseren Planeten zu retten". Man könne schon auf lokaler Ebene viele Schadstoffemissionen kontrollieren. An Trump gerichtet meinte Schwarzenegger: "Bitte, Mister Präsident: Wählen Sie die Zukunft" und zeigte Bilder von Solardächern.

Drastische Worte fand R&B-Musiker John Legend (38) auf Twitter: "Wir müssen dieses Arschloch stoppen. Das ist wichtig. Ihr müsst 2018 wählen gehen. Trump ist unsere nationale Peinlichkeit", meinte er mit Blick auf die Kongresswahl im kommenden Jahr.

Die britische "Harry Potter"-Autorin Joanne K. Rowling (51) twitterte ein Foto von der Titelseite des "Berliner Kuriers" mit der Überschrift: "Erde an Trump: Fuck you!" Dazu schrieb sie: "Ich erfreue mich momentan sehr an der deutschen Presse."