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Ministerpräsident Erwin Sellering tritt zurück

Der Ministerpräsident Mecklenburg-Vorpommerns hat seinen Rücktritt aus allen Ämtern angekündigt. Schwesig soll Nachfolge antreten.

30.05.2017, 09:53

Schwerin (dpa) l Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) tritt aus gesundheitlichen Gründen von all seinen Ämtern zurück. Das teilten der SPD-Landesverband und die Schweriner Staatskanzlei am Dienstag in Schwerin mit. Er habe Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig als Nachfolgerin vorgeschlagen – als Regierungschefin ebenso wie als SPD-Landesparteichefin.

Sellering nannte in einer Mitteilung eine völlig überraschend festgestellte Lymphdrüsen-Krebserkrankung als Grund für seinen konsequenten Rückzug aus der Politik. Diese Diagnose erfordere umgehend eine massive Therapie. "Ich werde deshalb nicht mehr in der Lage sein, das Amt des Ministerpräsidenten so auszufüllen, wie das objektiv notwendig ist und meinem Anspruch an mich selbst entspricht", erklärte Sellering.

Er war nach der Landtagswahl im vorigen September für eine dritte Amtszeit an die Spitze der SPD/CDU-Koalition gewählt worden. Erst Mitte Mai wurde der 67-Jährige auf einem Parteitag in Rostock als Landesvorsitzender bestätigt.

"Nach fast neun Jahren als Ministerpräsident scheide ich mit großer Dankbarkeit aus diesem Amt, das es mir ermöglicht hat, einen Beitrag für eine gute Zukunft unseres Landes zu leisten", betonte er. Persönlich sei es ihm immer sehr wichtig gewesen, für mehr Respekt vor ostdeutschen Lebensleistungen einzutreten. "Ich bedanke mich sehr herzlich bei allen im Land, die mit großem Einsatz so positiv daran mitgewirkt haben, dass sich unser schönes Mecklenburg-Vorpommern so gut entwickelt hat", sagte Sellering.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat den Rückzug seines Amtskollegen aus Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering (SPD), betroffen aufgenommen. Beide Regierungschefs pflegten ein "sehr, sehr gutes Verhältnis, fast schon freundschaftlich", sagte Regierungssprecher Matthias Schuppe am Dienstag in Magdeburg. Zuletzt hätten beide viele Ministerpräsidentenrunden und Verhandlungen mit dem Bund gemeinsam moderiert. Die Nachricht habe den CDU-Politiker auch persönlich sehr getroffen.