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Nahostkonflikt Erdogan verkündet Offensive in Syrien

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan gibt bekannt, dass der Kampf im syrischen Kurdengebiet "faktisch" begonnen habe.

20.01.2018, 13:55

Istanbul (dpa) l Die angekündigte türkische Militäroperation gegen kurdische Truppen im Nordwesten Syriens hat nach Aussage von Staatschef Recep Tayyip Erdogan begonnen. Die Bodenoffensive in Afrin sei "faktisch" gestartet worden, sagte Erdogan vor Anhängern der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP im westanatolischen Kütahya. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete am Samstag von Artilleriebeschuss der Enklave durch türkische Truppen und verbündete syrische Rebellen. Türkische Aufklärungsflugzeuge würden über das Gebiet fliegen. Von einer Bodenoffensive war dagegen keine Rede.

Erdogan sagte weiter, nach dem Angriff auf Afrin werde die Region um die Stadt Manbidsch folgen. Sie wird ebenfalls von einem Bündnis unter Führung der kurdischen Volksschutzeinheiten YPG kontrolliert. Die USA haben die YPG im Kampf gegen die Terrormiliz IS mit Waffen ausgerüstet, was Ankara empört.

Die USA hatten sich gegen eine türkische Militäroffensive in Afrin ausgesprochen und die Türkei aufgerufen, "keinerlei Maßnahmen dieser Art zu ergreifen". Dennoch hielt Erdogan an den Plänen einer Bodenoffensive fest, um die "südliche Grenze vom Terror zu säubern". In den vergangenen Tagen hatte er den Militäreinsatz gegen die YPG in Nordsyrien mehrfach angekündigt. Seit acht Tagen beschießen die türkischen Streitkräfte die Kurdenenklave mit Artilleriefeuer.

Die YPG ist der syrische Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Türkei. Die PKK ist in der Türkei, der EU und in den USA als Terrororganisation eingestuft.