Parteien Zukunftsfragen angehen

Die Jahre, in denen die Volksparteien sich ohne Zutun des Zulaufs von Mitgliedern sicher sein konnten, sind vorbei.

Von Alexander Walter 04.01.2020, 00:01

Die Jahre, in denen die Volksparteien sich ohne Zutun des Zulaufs von Mitgliedern sicher sein konnten, sind vorbei. Dahinter steht eine Überlagerung gleich mehrerer Großtrends. Die Gesellschaft ist individualisierter geworden. Menschen, die sich für eine Organisation engagieren wollen, haben eine riesige Auswahl. Die Entscheidung fällt nicht selten gegen die Politik. So zählt etwa der Naturschutzverband Nabu im Land mit 7500 Mitgliedern heute mehr Köpfe als die CDU.

Gleichzeitig ist Politik in Zeiten von Globalisierung komplizierter geworden. Die Kampflinien verlaufen längst nicht mehr entlang althergebrachter Kategorien von links und rechts. Die Herausforderungen liegen bei Klimawandel, Energiesicherheit, Digitalisierung oder Migration. Wer hier klare Antworten anbietet, erreicht die Wähler. Grüne und AfD tun das, wenn in letzterem Fall auch oft mit radikalen Positionen. CDU und SPD laufen zu oft hinterher, arbeiten sich an der Ausrichtung des Sozialstaats ab. Sie müssen sich konsequenter den zentralen Zukunftsfragen stellen.