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Saarland Erste Testwahl geht an CDU

Mit einem klaren Sieg geht die CDU aus der Landtagswahl im Saarland hervor. Martin Schulz hofft auf die NRW-Wahl.

26.03.2017, 19:01

Saarbrücken (dpa) l Klarer Sieg für die CDU, kräftiger Dämpfer für die SPD und ihren Kanzlerkandidaten Martin Schulz. Bei der Landtagswahl im Saarland haben die Christdemokraten stark zugelegt. Damit kann Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer an der Saar weiter mit dem Juniorpartner SPD regieren.

Die Abstimmung gilt als erster Test für die Bundestagswahl Ende September – es folgen im Mai die Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Kanzlerin Merkel, zuletzt durch den Hype um Schulz in der Defensive, kann nun zuversichtlicher in den Bundestagswahlkampf ziehen. CDU-Generalsekretär Peter Tauber wertete das Wahlergebnis als „klare Absage an Rot-Rot-Grün“ auch im Bund und erklärte: „In unsicheren Zeiten vertrauen die Menschen der politischen Kraft, die verlässlich regiert.“

„Das ist ein Langstreckenlauf und kein Sprint“, sagte SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz mit Blick auf die Bundestagswahl. Seine Hoffnungen richten sich nun auf die noch wichtigere Entscheidung im bevölkerungsreichsten Land Nordrhein-Westfalen, wo SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in sieben Wochen ihre Macht verteidigen muss.

SPD-Kandidatin Anke Rehlinger räumte ein, dass die Aussicht auf ein rot-rotes Bündnis Wählerstimmen gekostet haben könnte. Bei einer Fortsetzung der Großen Koalition dürfte die 40-Jährige Vize-Regierungschefin bleiben. Sie hatte mit Kramp-Karrenbauer in der Regierung gut kooperiert und sich dann in dem Frauenduell um Abgrenzung bemüht. Doch nach Umfragen sahen 66 Prozent der Wahlberechtigten das Land von der Großen Koalition gut regiert.

Kramp-Karrenbauer sagte über das Ergebnis: „Dass es so deutlich ausfällt, das habe ich mir in den kühnsten Träumen nicht vorstellen können.“ Die Saarländer hätten gezeigt: „Sie wollen eine Große Koalition, sie wollen eine Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer.“

Die Linkspartei hat vergeblich gehofft, mit Zugpferd Lafontaine erstmals in Westdeutschland in die Regierung zu kommen. Er hatte das Saarland zu SPD-Zeiten regiert. Die AfD ist nun in 11 der 16 Landesparlamente vertreten. Bundeschefin Frauke Petry argumentierte, dass die Große Koalition im Saarland anders als im Bund beliebt gewesen sei – deshalb sei das Ergebnis für die Bundestagswahl nicht repräsentativ.