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Terrorismus Armee will IS-Hauptstadt zurückerobern

Syrische Truppen vertreiben Islamisten aus der Weltkulturerbestadt Palmyra.

28.03.2016, 23:01

Palmyra (dpa) l Nach ihrem bislang größten Sieg gegen die Terrormiliz IS in der historischen Oasenstadt Palmyra nimmt das syrische Regime die Dschihadisten-Hochburg Al-Rakka ins Visier. Die mit Unterstützung durch russiche Luftangriffe nach zehn Monaten von den Dschihadisten zurückeroberte Stadt werde als Ausgangsbasis für Militäroperationen vor allem gegen die vom IS kontrollierten Städte Dair as-Saur und Al-Rakka dienen, verkündete die Armeeführung am Sonnabend. Letztere gilt – neben Mossul im Irak – als Hauptstadt des IS.

Palmyra hat als Welterbestätte immense symbolische Bedeutung. Für den IS bedeutet der Verlust der Stadt einen schweren Schlag. Der syrische Präsident Baschar al-Assad sah die Rückeroberung als Beleg für den Erfolg seiner Strategie imKampf gegen den Terror, wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete am Sonntag, einen Tag nach der Einnahme Palmyras und der weltberühmten Unesco-Weltkulturerbestätte seien nordöstlich der Stadt noch Kampfgeräusche zu hören gewesen. Regierungseinheiten seien in der Ex-Handelsstadt in der zentralsyrischen Wüste weiterhin mit der Entschärfung von Minen beschäftigt.

In den vergangenen Tagen waren die Regierungseinheiten mit Macht auf Palmyra vorgerückt. Die zentralsyrische Stadt gehört wegen ihrer einzigartigen Bauwerke aus den ersten Jahrhunderten nach Christus zum Unesco-Weltkulturerbe. Der IS hatte die Stadt im Mai 2015 von der syrischen Armee eingenommen. Seitdem sprengten die Dschihadisten den rund 2000 Jahre alten Baal-Tempel, den Baal-Schamin-Tempel sowie mehrere einzigartige Turmgräber, den Triumphbogen und einen Teil der berühmten Säulenstraße.

Die syrische Regierung in Damaskus will die zerstörten Teile der Stätte rekonstruieren. „Ich bin fest entschlossen, die beiden Tempel wieder aufzubauen“, sagte der Leiter der syrischen Museums- und Altertumsbehörde, Mamun Abdul-Karim, der Deutschen Presse-Agentur. Aufnahmen zufolge seien die Felsblöcke der zerstörten Tempel noch vorhanden. Die Unesco kündigte die Entsendung einer Kommission zur Erkundung der Schäden an.